GESUNDHEITSWESEN IN DEUTSCHLAND 18 страница



Risiken und Nebenwirkungen.Röntgenstrahlen sind energiereich und können Zellen und Erbgut schädigen. Wenn häufig oder mit veralteten Geräten durchleuchtet wird, steigt das Krebsrisiko besonders. In einer aktuellen Studie schätzen britische Forscher, dass Röntgenverfahren (zu denen neben dem klassischen Röntgen auch die Computertomographie gehört) jährlich 2.000 Krebsfälle in Deutschland verursachen. Kritiker meinen, hier zu Lande werde zu viel durchleuchtet: Bringt es der Bundesbürger statistisch auf 1,2 Untersuchungen pro Jahr, begnügt man sich in England mit 0,5 Röntgenaufnahmen. Befürworter halten dem entgegen, dass manch ein Tumor erst durch das fleißige Röntgen erkannt werde. Der Nutzen, so sagen sie, übertreffe das Risiko.

Zukunft.Wie beim Fotografieren hält auch beim Röntgen die Digitaltechnik Einzug: Statt eines Films nimmt ein elektronischer Detektor das Bild auf, das der Arzt auf Festplatte speichert und auf einem Monitor betrachtet. Pie Vorteile: Bereits während der Untersuchung kann der Mediziner kontrollieren, ob die Aufnahme gelungen ist. Anschließend schickt er das Bild per Datenleitung an andere Stationen des Krankenhauses. Außerdem lassen sich, um zusätzliche Informationen herauszukitzeln, die Aufnahmen am Computer nachbearbeiten. Der Patient kann die Bilder auf CD mitnehmen und mit seinem Hausarzt am PC betrachten. Die ersten digitalen Röntgengeräte kamen vor fünf Jahren auf den Markt. Heutige Modelle schaffen eine Bildauflösung von neun Megapixeln, also etwa doppelt so viel, wie eine marktgängige Digitalfotokamera leistet. Manche Geräte können sogar das bewegte Herz ablichten - ein digitales Röntgenkino. Der Haken: Die neue Technik ist teuer. Für 100.000 Euro ist ein passab-les Analoggerät zu haben, ein digitaler Apparat kostet mindestens das Dreifache. Allerdings macht die höhere Produktivität die Investitionskosten wieder wett. Dennoch lässt heute noch nicht jedes Krankenhaus digital röntgen, geschweige denn jeder niedergelassene Arzt.

 

Der Ultraschall

Einsatzgebiet.Wohl jeder kennt die verschwommenen Konterfeis der nuckelnden Föten: Aufnahmen von ungeborenen Kindern sind die Vorzeigeobjekte der Sonographie. Doch das Spektrum der schonenden Methode ist deutlich breiter - mit Ultraschall untersuchen Ärzte heute fast alle inneren Organe: Herz, Leber, Niere und Schilddrüse, immer öfter auch Muskeln. Die so genannte Mamma-Sonographie unterstützt die Früherkennung von Brustumoren. Und die Dopplersonographie macht sichtbar, wie das Blut durch die Gefäße strömt. Durch Knochen oder Luft aber kommt der Ultraschall nicht hindurch, auch in Hirn und Rückenmark lässt er kaum blicken. Für Lungenuntersuchungen taugt das Verfahren nur in Spezialfällen.

Prinzip.Zunächst drückt der Arzt einen Schallkopf mit einem Sensor auf die meist mit Gel beschmierte Haut. Der Kopfsendet hochfrequente, unhörbare Schallpulse in den Körper. Verschiedene Gewebearten werfen den Schall indes unterschiedlich stark zurück. Die gewebespezifischen Echos wandelt dann ein Empfänger in elektrische Signale um, aus denen ein Monitorbild zuammengesetzt wird. Die zumeist schwarz-weißen Bilder erscheinen dem Laien zwar wenig spektakulär. Doch dem geübten Expertenauge genügen sie fur eine Diagnose. Und: Ultraschalluntersuchungen laufen in Echtzeit ab. So können Arzt und Patient das schlagende Herz live auf dem Bildschirm betrachten. Darüber hinaus ist der Ultraschall besonders kostengünstig.

Geschichte.Ursprünglich dienten Ultraschallgeräte dazu, Werkstoffe zerstörungsfrei auf Risse und Poren zu prüfen. Im Jahr 1958 aber kam der schottische Gynäkologe Ian Donald auf die Idee, mit der Methode Schwangere zu untersuchen. Das Experiment gelang, und in den sechziger und siebziger Jahren setzte sich die Sonographie allmahlich durch. Anfangs waren zwar die Bilder arg verrauscht und die Auflösung schlecht. Doch konnten die eingesetzten Analysecomputer mit der Zeit immer mehr Messdaten bewältigen und zunehmend feinere Bilder liefern. Heute lassen sich Details erkennen, die kleiner sind als einen halben Millimeter. Vor einigen Jahren wurde der Ultraschall sogar raumlich. So stellen Mediziner das Gesicht eines Fötus in 3-D dar, um beispielsweise Fehlbildungen wie eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte besser erkennen zu können. Auch lässt sich mittlerweile messen, wie schnell und stetig das Blut durch die Adern oder auch die Nabelschnur strömt und ob sich dabei verräterische Turbulenzen zeigen. Hierbei nutzen die Geräte den so genannten Doppler-Effekt: So wie der Sirenenklang bei einem vorbeisausenden Polizeiauto tiefer wird, lässt sich aus der Frequenz der Ultraschallechos auf die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes schließen.

Risiken und Nebenwirkungen.Die Sonographie gilt als eine der verträglichsten Diagnosemethoden. Denn bislang hat keine Studie gezeigt, dass Ultraschall das Gewebe schädigen konnte. Allerdings bleiben Kritikpunkte offen. So haben US-Forscher festgestellt, dass Föten durchaus reagieren, wenn Ultraschallpulse auf ihre Köpfe treffen. Im Experiment stieg die Herzfrequenz an, und die Babys begannen, offenbar angestachelt durch den Ultraschall, zu hampeln und zu strampeln. Ungeklärt bleibt, inwieweit die Untersuchung den Ungeborenen tatsächlich Stress bereitet.

Zukunft.Künftige Geräte werden noch detailreichere Bilder liefern, davon geht die Fachwelt aus. Damit rücken neue Anwendungen in den Blickpunkt. So wollen Experten per Ultraschall beobachten, wie sich die Arterienwände während des Herzzyklus bewegen. Das Ziel: die Früherkennung bestimmter

Kreislauferkrankungen. Ebenfalls neu ist die so genannte Elastographie. Dabei misst der Arzt mittels Schallwellen, ob Gewebeteile ungewöhnlich steif und verhärtet sind - ein Hinweis auf verschiedene Krankheitsprozesse. In der Entwicklung indes steckt der Hochfrequenz-Ultraschall. Er basiert auf sehr hohen Schallfrequenzen von circa 100 Megahertz. Diese Schallwellen dringen nur wenige Millimeter in den Körper ein, liefern dafür aber ungewöhnlich scharfe Bilder der einzelnen Hautschichten. Damit wollen Ärzte die Behandlung der Schuppenflechte überprüfen oder exakt bestimmen, wie tief ein Tumor in die Haut hineingewuchert ist. Denn je genauer ein Chirurg weiß, wie tief das Geschwür im Gewebe sitzt, umso präziser kann er operieren.

Die Verbrennung

Eine Verbrennung ist in der Medizin eine Schadigung durch übermäßige Hitzeeinwirkung. Diese kann durch heiße Flüssigkeiten (Verbruhung), Dämpfe oder Gase, Flammeneinwirkung und Explosionen, starke Sonneneinstrahlung (Sonnenbrand), elektrischen Strom oder Reibung entstehen. Bei der Verbrennung werden primär Haut und Schleimhaut geschädigt.

Eine Verbrennungsverletzung, die ein bestimmtes Maß überschreitet, hat für den betroffenen Organismus nicht nur örtlich begrenzte Konsequenzen. In Abhängigkeit vom Ausmaß der unmittelbaren Schädigung kann es sekundär zu Kreislaufschock und entzündlichen Allgemeinreaktionen des Körpers kommen, die im schlimmsten Fall mit Funktionsverlust anfänglich unbeteiligter Organe (z. B. akutes Nierenversagen) verbunden sind. Die Gesamtheit dieser systemischen Störungen bezeichnet man als Verbrennungskrankheit. Verbrennungen und Verbrühungen können in schweren Fällen zum Notfall werden, da es durch den hohen Flüssigkeitsverlust bei großflächigen Brandwunden zum Schock kommen kann. Außerdem kann es bei inneren Verbrennungen, die durch das Einatmen von Flammen entstehen können, zu Atemproblemen kommen.

Verbrennungen können anhand ihrer Ursache unterschieden werden in solche, die durch Flammen verursacht werden, sie machen mit 55% der Fälle einen Großteil aus, in Verbrühungen, hervorgerufen durch Flüssigkeiten und Dämpfe, und elektrische und chemische Brände, mit einer Häufigkeit von 40% .

Das Alter der Patienten spielt eine große Rolle bei der Art der Verletzung. Bei Kleinkindern bis vier Jahre machen Verbruhungen 70% aller Verletzungen aus. Dies begründet sich zum Einen durch die lebhafte motorische Entwicklung und den Drang zum Erkunden (Herunterreißen von Flüssigkeitsbehältern von Herd und Tisch), zum Anderen aber auch in Sorglosigkeit der Aufsichtsperson (z.B. zu heißes Badewasser). Bei älteren Kindern und Jugendlichen liegt die Ursache häufig im unsachgerechten Umgang mit Feuer und brennbaren Flüssigkeiten (z.B. Benzin). Bei Erwachsenen zwischen 15 und 64 Jahren treten Flammverbrennungen am häufigsten auf; bei einem Drittel der Unfalle handelt es sich um Arbeitsunfälle. Die Verbrennungen werden in 3 Graden eingeteilt: Verbrennungen ersten Grades; Verbrennungen 2. Grades und Verbrennungen 3. Grades. Entsprechend der beteiligten Hautschichten erfolgt eine Einstufung in:

1. Grad: Rötung und leichte Schwellungen der Haut, Schmerzen, Epidermis betroffen, vollständig reversibel;

2. Grad: Blasenbildung, starke Schmerzen, Epidermis und Dermis betroffen, vollständige Heilung oder mit Narbenbildung;

3. Grad: schwarz-weiß-Nekrosen, keine Schmerzen, da Nervenendungen zerstört sind. Dermis und Subkutis betroffen, irreversibel;

4. Grad: Verkohlung, keine Schmerzen, alle Hautschichten und darunter liegende Knochen/Faszien betroffen, irreversibel.

Generell gilt bei Verbrennungen:

· Betroffene Stellen so schnell wie möglich mit Wasser kühlen.

· Kleidung vorsichtig entfernen, ohne Wunden weiter aufzureißen.

· Wunden mit keimfreien Brandverbänden aus der Hausapotheke bedecken.

· Heiße und brennende Stoffe, die unmittelbar auf die Haut gelangt sind nicht selbst entfernen, da die Haut dabei weiter verletzt werden kann.

· Bei schweren Verbrennungen keine Salben oder andere Hausmittel verwenden, sondern sofort einen Arzt rufen. Spezielle Gel- oder Salbenversorgungen sollten nur bei kleineren erstgradigen Verbrennungen angewandt werden, bei hohergradigen Verbrennungen verbietet sich jegliche Anwendung.

Brennen die Kleider, so sollte man brennende Personen:

· am Weglaufen hindern,

· mit einer Lösch- oder Wolldecke bis zum Hals einwickeln,

· auf den Boden legen und anschließend

· mit den Händen an der Decke in Richtung der Füße entlang streichen, um die Flammen endgültig zu ersticken.

Die Verbrennung sollte unmittelbar (maximal 5 Minuten) nach Entfernen der Hitzequelle gekühlt werden, um die Schmerzen des Betroffenen zu lindern und ein Ausbreiten des betroffenen Areals durch heiße Gewebeteile zu vermeiden. Zur Kühlung kleinflachiger Verbrennungen verwendet man kühles, nicht jedoch kaltes Leitungswasser (~20 °C). Das Kühlen mit Eis birgt das Risiko, Erfrierungen zu verursachen und ist daher nicht ratsam. Auch sollte man nur keimarmes Wasser (ideal: Leitungswasser) verwenden, um Infektionen vorzubeugen.

Sollte der Betroffene bewusstlos werden, gelten die Basismaßnahmen der Ersten Hilfe (stabile Seitenlage, Wiederbelebung). Die Brandwunde sollte nach dem Kühlen (ebenfalls höchstens 5 Minuten) mit einer sterilen, nicht flusenden Wundauflage (im Idealfall einem Verbandtuch) abgedeckt und dem Arzt vorgestellt werden. Auf die Brandwunde dürfen weder Öl noch Mehl oder andere Hausmittel aufgebracht werden.

 

Distorsion (Verstauchung)

Definition: Eine Distorsion ist eine Zerrung der Gelenkkapsel der Bänder.

Die Verstauchung entsteht durch eine falsche Bewegung im Gelenk. Es besteht ein heftiger Schmerz, ein Bluterguss (Hämatom) und eine gestörte Funktion. Manchmal ist ein Röntgenbild nötig, um einen Knochenbruch (Fraktur) auszuschliessen.

TherapieElastischer Bindenverband; Umschläge und Salben zur besseren Resorption des Blutergusses.

Luxation (Gelenkausrenkung)

Definition: Durch eine sehr heftige Bewegung oder durch einen Unfall rutscht der Gelenkkopf ganz aus der Gelenkpfanne.

Das Gelenk hat eine veränderte Kontur beim Vergleich mit der Gegenseite, und die Extremität kann nicht bewegt werden (federnde Fixation). Es bestehen heftige Schmerzen und ein Bluterguss.

TherapieIn Narkose oder Lokalanästhesie wird das Gelenk möglichst rasch wieder eingerenkt. Die normale Beweglichkeit ist sofort wiederhergestellt.

 


Дата добавления: 2018-04-15; просмотров: 262; Мы поможем в написании вашей работы!

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