Frakturen, Frakturheilung, Frakturbehandlung



Definition: Eine Fraktur ist ein Knochenbruch bei Unfällen oder spontan bei Knochenerkrankungen.

Klinische Symptome Heftiger Schmerz, Bluterguss, Formveränderung des Knochens und Funktionsausfall. Das Prüfen der falschen Beweglichkeit ist für den Patienten zu schmerzhaft. Komplikationen Nervenverletzungen mit sensiblen oder motorischen Ausfallen, Kreislaufschock z. B. bei Oberschenkelfrakturen oder Fettembplie. Die Fettembolie kommt zustande durch Quetschung des fettreichen Knochenmarks. Fetttröpfchen aus den Fettzellen gelangen in die Blutbahn und verstopfen zuerst in der Lunge, später auch im Gehirn viele Kapillaren. Die Versorgungsstörung beider Organe zeigt sich in plötzlicher Atemnot mit Zyanose und Schläfrigkeit 

Frakturheilung Der Frakturspalt wird wie bei einer andern Wunde zuerst mit einem Blutgerinnsel ausgefüllt. Dieses wandelt sich um in ein Granulationsgewebe aus Bindegewebszellen und Kapillaren. Man nennt das den provisorischen Füllkallus. In einem 2. Stadium lagert sich Kalk ein, und der noch ungeordnete Knochenbau verändert sich. Im 3. Stadium besteht ein definitiver Kallus mit nach Kraftlinien ausgerichteten Knochenbälkchen. Die Fraktur ist geheilt. Frakturbehandlung Eine Fraktur kann konservativ oder operativ behandelt werden. Bei der konservativen Therapie werden die Knochenfragmente reponiert. Der Patient ist in Narkose oder lokal anästhesiert. Nach der Reposition wird die Fraktur mit Gipsverband oder durch Streckung (Extension) fixiert. Ein Röntgenbild zeigt abschliessend, ob die Fixation erfolgreich war. Die Vorteile der operativen Therapie (Osteosynthese) sind: die Knochenfragmente können genau aufeinander gepasst werden, und es bildet sich kein überschüssiger Kallus. Die Heilung geht schneller; es ist häufig keine Fixation mit Gips nötig. Die Gelenke können sofort wieder bewegt werden. Das verhindert die Versteifung der Gelenke und den Muskelschwund. Heilungsdauer Sie ist abhängig vom Alter des Patienten, der Lage und Art der Fraktur, der Verletzung der Umgebung und von der Behandlung. Die Heilung ist verzögert bei ungenügender Reposition, bei offener Fraktur mit Infektion oder bei der Bildung einer Pseudarthrose (falsches Gelenk). Zu einer Pseudarthrose kommt es, wenn bei der Reposition z. B. Muskulatur zwischen den Knochenfragmenten eingeklemmt wird, oder wenn der Patient die Frakturstelle zu früh belastet und bewegt. Zwischen den Knochenfragmenten bildet sich keine knöcherne Verbindung. Die Knochenenden werden häufig noch mit Knorpel überzogen. Die bewegliche Frakturstelle muss operativ fixiert werden.

 

Wunden, Wundheilung, Wundversorgung

Definition: Eine Wunde ist eine offene Gewebeverletzung. Sie entsteht durch Gewalteinwirkung.

Jede Wundheilung geht schrittweise vor sich1. Zuerst tritt Blut und Gewebssaft aus den Wundfandern, das Blut gerinnt und der Wundspalt wird vom Blutgerinnsel ausgefüllt. Nach einigen Tagen wird das Blutgerinnsel umgewandelt. Es bildet sich ein Granulationsgewebe aus jungen Bindegewebszellen (Fibroblasten) und Leukozyten, und feine Kapillare entstehen. Im weiteren Verlauf verändert sich das Granulationsgewebe, die Fibroblasten bilden Bindegewebsfasern, der Zellreichtum und die starke Durchblutung nehmen ab. Eine feine Epithelhaut wächst über die Wunde, sie wird verschlossen. Der Wundspalt ist also nach Abschluss der Heilung mit Bindegewebe ausgefüllt. Es ist eine Narbe entstanden. Sie schrumpft meistens noch.HeilungsdauerDie Dauer der Wundheilung ist abhängig von der Art der Wunde, der Infektionsgefahr und der Behandlung. Klaffende Wunden, Wunden mit Gewebsverlust, Wunden in stark gequetschtem Gebiet und Wunden mit Fremdkörpern heilen ohne chirurgische Behandlung sehr schlecht. Sie sind stark infektionsgefährdet. Man nennt einen verzögerten Heilungsverlauf eine ps-Heilung (per secundam). Wundbehandlung Oberflächliche Wunden werden desinfiziert und steril verbunden. Bei tieferen Wunden hat die chirurgische Wundversorgung folgende Vorteile: durch das Wegschneiden der infizierten Wundränder (Wundexzision) wird eine weitere Infektionsausbreitung vermieden; die Wundränder werden glatt und können gut vernäht werden; die Heilungsdauer ist kurz. Man nennt sie eine pp-Heilung (per primam); - die Narbe ist so klein wie möglich. 6-Stunden-Grenze: Bei Wunden, die älter sind als 6 Stunden, kann die Infektion nicht mehr vermieden werden. Die Wunde wird exzidiert, steril verbunden und erst vernäht, wenn die Infektion durch Antibiotika bekämpft worden ist.

Tetanusprophylaxe Bei jeder mit Staub oder Erde verschmutzten Wunde muss die Tetanusprophylaxe gemacht werden.

 

Anästhesie

Wir unterscheiden die Narkose (allgemeine Betäubung) und die Lokalanästhesie (örtliche Schmerzbetäubung). Bei der Narkose wirken Mittel (Narkotika) .auf das zentrale Nervensystem. Das Bewusstsein wird ausgeschaltet, der Patient empfindet am ganzen Körper keine Schmerzen und bewegt sich nicht.

Bei der Lokalanästhesie wird nur das zu behandelnde Gebiet schmerzfrei gemacht, der Patient schläft nicht. Wenn nötig kann eine Vorbehandlung mit einem Beruhigungsmittel dem Patienten die Angst nehmen. Die örtliche Schmerzfreiheit kann auf verschiedene Weise erreicht werden, z.B.:

- Infiltrationsanästhesie: das zu operierende Gebiet wird mit dem Medikament (Lokalanästhetikum) durchtränkt (es wird um- und unterspritzt).

- Leitungsanästhesie: Ein peripherer Nerv wird mit dem Lokalanästhetikum umspritzt. Die Leitung wird unterbrochen. Im schmerzunempfindlich gewordenen Gebiet des Nervs kann operiert werden.

Alternativmedizin

Alternative Medizin ist eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Behandlungsmethoden und diagnostische Konzepte, die sich als Alternative oder Ergänzung zur wissenschaftlich begründeten Medizin verstehen. Die in Europa bekanntesten alternativen Behandlungsmethoden sind Homöopathie und Akupunktur. Die Akupunktur gehört nach diesem Verständnis zu den Umsteuerungs- und Regulationstherapien. Noch älter als die Akupunktur ist die Akupressur. Hier werden die Punkte mit Hilfe der Fingerkuppen oder auch mit Hilfe von Werkzeugen massiert. Akupunktur (Lat.: acus=Nadel, punctio=das Stechen) ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin. Dabei werden in die so genannten Akupunkturpunkte Nadeln gestochen. Eine andere Methode besteht in der Erwärmung der Punkte, was auch als Moxibustion bezeichnet wird. Klinische Studien zeigen eine Wirksamkeit der Akupunktur vorwiegend in der Prophylaxe von Migräneattacken und der Behandlung gonarthrosebedingter Knieschmerzen.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Akupunktur und Moxibustion stammt aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Der chinesische Historiker Sima Qian erwähnt in seinen Aufzeichnungen erstmals Steinnadeln. Die erste Erwähnung der Akupunktur (das Stechen mit Nadeln zu therapeutischen Zwecken) in Europa findet man im Jahr 1675. Der Holländer De Bondt erwähnt die Beobachtungen über diese Therapieform aus Japan. Der Begriff Akupunktur wurde von einer Jesuitenmönchen im 17. Jahrhundert geprägt; er setzt sich aus den lateinischen Wörtern acus (Nadel) und punctura (Stich) zusammen, bedeutet also „Therapie mit Nadeln“. Die Akupunktur verwendet drei Verfahren: 1. Einstechen von Nadeln in die Akupunkturpunkte; 2. Erwärmen der Punkte (Moxibustion); 3. Massage der Punkte (Akupressur).

In der Akupunktur werden rund 400 Akupunkturpunkte benutzt, die auf den so genannten Meridianen angeordnet sind. Meridiane (Traditionelle Chinesische Medizin) sind in der chinesischen Medizin Kanäle, in denen die Lebensenergie Qi fließt. Nach diesen Vorstellungen gibt es zwölf Hauptmeridiane. Jeder Meridian ist einem Organ bzw. Organsystem zugeordnet. Auf den Meridianen liegen die Akupunkturpunkte. Verschiedene Meridiantherapien sollen den Patienten beim Gesundbleiben oder -werden helfen. Zur Vereinfachung wurde das heute gängige Modell von zwölf Hauptmeridianen, die jeweils spiegelbildlich auf beiden Körperseiten paarig angelegt sind, eingeführt. Acht Extrameridiane und eine Reihe von sogenannten Extrapunkten ergänzen dieses Modell. Laut dem Glauben vieler Vertreter der traditionellen chinesischen Medizin wird durch das Einstechen der Nadeln der Fluss des Qi (Lebensenergie) beeinflusst. Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen. Manche Autoren geben eine Maximalzahl von 16 an, die aber in Einzelfällen überstiegen werden kann.

Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte 2003 eine Indikationsliste für Akupunktur. Diese Liste umfasst folgende Bereiche:

Erkrankungen des Atmungssystems; Gastrointestinale Störungen; Schlafstörungen; Bronchialasthma; Neurologische Störungen; Augenerkrankungen; Muskuloskeletale Erkrankungen; Erkrankungen im Mundbereich.

Im Allgemeinen treten bei sachgemäßer Handhabung der Akupunktur kaum Nebenwirkungen auf. Mögliche Nebenwirkungen sind:

- bei Verwendung einer nicht sterilisierten Nadel an verschiedenen Patienten können unter Umständen Krankheitserreger wie etwa Hepatitis B-, -C- und auch das HI-Virus übertragen werden;

- die Ausbildung eines Hämatoms an der Einstichstelle;

- bei langen Verweildauern von silbernen Akupunkturnadeln kann eine dauerhafte Verfärbung der Haut die Folge sein;

- bei langen Verweildauern von Nadeln („Dauernadeln“), egal welchen Materials, kann es vermehrt zu Entzündungen kommen;

- Taubheitsgefühl.

 

Heilpflanzen

Eine Heilpflanze (oder Drogenpflanze, Giftpflanze und Arzneipflanze) ist eine Pflanze, die wegen ihres Gehalts an Wirkstoffen zu Heilzwecken oder zur Linderung von Krankheiten verwendet werden kann. In der Heilpflanzenkunde (Phytopharmakognosie) unterscheidet man:

· Heilpflanze, eine Pflanze, die für medizinische Zwecke verwendet werden kann,

· Pflanzliche Droge, eine Arznei aus rohen oder zubereiteten Pflanzenteilen,

· Phytopharmakon, ein Arzneimittel, das aus einer Heilpflanze gewonnen wird,

· Phytogener Arzneistoff, ein Stoff als medizinisch wirksame Substanz einer Heilpflanze.

Jede Pflanze, für die eine entsprechende Anwendung als Medikament bekannt ist, kann als Heilpflanze bezeichnet werden. „Alle Dinge sind Gift und nichts ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“(Paracelsus). Dioskurides beschrieb im 1. Jahrhundert zahlreiche Heilpflanzen und deren Anwendungen. Der Zusammenhang zwischen Nahrung und Arznei wurde insbesondere in der orientalischen Heilkunst schon früh erkannt, und dementsprechend finden sich zahlreiche Hinweise in den Medizinbüchern des Orients. Heilpflanze ist dabei ein relativer Begriff, der nur nach der Verwendung ungeachtet der botanischen Zugehörigkeit oder der Wuchsform verwendet wird. Dabei kann es sich bei Drogen aus Heilpflanzen auch um deren Teile frisch oder getrocknet, in Form von Extrakten, Dekokten usw. handeln.

Die Ansicht, Heilpflanzen seien harmlos und pflanzliche Mittel seien grundsätzlich milde Präparate, ist auch aus einem anderen Grund nicht richtig: So können die oft neben anderen Medikamenten eingenommenen pflanzlichen Präparate zu schädlichen Wechselwirkungen führen. Manche Pflanzen, die ursprünglich wichtige Heilkräuter waren, werden heute zu den Genussmitteln (etwa Tee, Kaffee oder Tabak), als Gewürzkräuter zu den Küchenkräutern (Pfeffer, Zimt, Basilikum) gezählt oder als Nahrungsmittel (Apfel, Zitrusfrüchte) verwendet.

Heilpflanzen für den pharmazeutischen Bedarf in Apotheken werden unter möglichst kontrollierten Bedingungen angebaut. Sie werden aber auch wild wachsend gesammelt oder im Hausgarten angepflanzt, um als Hausmittel vorbeugend oder bei Krankheiten zur Verfügung zu stehen. Die gebräuchlichste Verwendungsform ist wohl der Heiltee.

Jede Pflanze hat einen für ihre Art charakteristischen Stoffwechsel. Innerhalb dieses Gesamtstoffwechsels produziert jede Pflanze auch die Stoffe, die wir im allgemeinen als Wirkstoffe bezeichnen. Die Wirkstoffe kommen meist in bestimmen Organen der Pflanzen in größerer Menge vor. Entweder sind die Wurzeln oder die Blätter oder die Blüten besonders reich an Wirkstoffen. Der Wirkstoffgehalt in den Pflanzen ist nicht immer gleich. Zu den bekannten Pflanzeninhaltsstoffen, deren Eigenschaften und Wirkung für die Heilkunde von Bedeutung sind, gehören die ätherischen Öle, die Bitterstoffe die Alkaloide, die Gerbstoffe, die Glukoside, die Mineralstoffe, die Pflanzenhormone, die Saponine, die Schleimstoffe und die Vitamine.

Für das Sammeln ist die Kenntnis der Heilkräuter Voraussetzung. Besitzen wir diese, so können wir die Heilkräuter zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der richtigen Art und Weise sammeln. Die besten Heilerfolge bringen erfahrungsgemäß die frisch gepflückten Kräuter, die bei schweren Erkrankungen für einen Erfolg auch unbedingt erfolderlich sind. Frische Kräuter kann man im zeitigen Frühjahr, manchmal schon von Ende Februar an bis in den November hinein, selbst pflücken. Einige findet man sogar während des Winters unter der Schneedecke, sofern man sich ihren Standort gemerkt hat (z. B. Schöllkraut).

Für den Winter legt man sich einen nicht zu großen Vorrat an getrockneten Kräutern an. Dafür holen wir sie uns zum Zeitpunkt ihres größten Wirkstoffgehaltes. Bei den Blüten ist dies zu Beginn der Blütezeit - bei den Blättern vor und während der Blütezeit. Die Wurzeln werden im zeitigen Frühjahr oder im Herbst ausgegraben. Die Früchte werden zur Zeit der Reife gesammelt. Dabei beachtet man folgende Hinweise: nur gesunde, saubere Pflanzen, die frei von Ungeziefer sind, pflücken! Die Kräuter werden an sonnigen Tagen in trockenem Zustand, wenn der Tau vergangen ist, gesammelt.

 


GRAMMATIK


Дата добавления: 2018-04-15; просмотров: 469; Мы поможем в написании вашей работы!

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