Die Nebel, sie senken sich finster und schwer



Die Schwäne sie meiden

Einander und leiden,

Nun tun sie es nicht mehr: sie können die Glut

Nicht länger verschließen,

Sie wollen genießen,

Verhüllt von den Nebeln, gewiegt von der Flut.

Sie schmeicheln, sie kosen,

Sie trotzen dem Tosen

Der Wellen, die Zweie in Eins verschränkt:

Wie die sich auch bäumen,

Sie glühen und träumen,

In Liebe und Wonne zum Sterben versenkt.

Nach innigem Gatten

Ein süßes Ermatten.

Da trennt sie die Woge, bevor sie’s gedacht.

Lasst ruhn das Gefieder!

Ihr seht euch nicht wieder,

Der Tag ist vorüber, es dämmert die Nacht.

Emanuel Geibel (1815 – 1884)

Für Musik

 

Nun die Schatten dunkeln (/ну/ вот сгущаются: «темнеют» тени: der Schatten; dunkel – темный),

 Stern an Stern erwacht (звезда просыпается рядом со звездой; звезда зажигается от звезды, загораются друг от друга звезды; wach – бодрствующий):

Welch ein Hauch der Sehnsucht (какое дыхание, дуновение /страстной/ тоски, томления: der Hauch; sich sehnen nach etwas, jemandem – томиться тоской по чему-нибудь, кому-нибудь)

Flutet in der Nacht (струится в ночи)!

 

Durch das Meer der Träume (сквозь море грез, сновидений: der Traum)

Steuert ohne Ruh (направляется, рулит без покоя: steuern – править /рулем/, управлять /судном/, держать курс; das Steuer – руль; штурвал; die Ruhe),

Steuert meine Seele (моя душа)

Deiner Seele zu (по направлению к твоей душе, навстречу твоей душе).

 

Die sich dir ergeben (/ту/, которая /моя душа/ тебе отдана, отдалась: sich ergeben – отдаться, сдаться),

Nimm sie ganz dahin (возьми, прими ее совсем; dahin – туда)!

Ach, du weißt, dass nimmer (ты знаешь, что никогда больше)

Ich mein eigen bin (я не буду принадлежать самому себе: «я свой собственный»).

 

Für Musik

Nun die Schatten dunkeln,

Stern an Stern erwacht:

Welch ein Hauch der Sehnsucht

Flutet in der Nacht!

Durch das Meer der Träume

Steuert ohne Ruh,

Steuert meine Seele

Deiner Seele zu.

Die sich dir ergeben,

Nimm sie ganz dahin!

Ach, du weißt, dass nimmer

Ich mein eigen bin.

Gottfried Keller (1819 – 1890)

Wie sie sich da drehn im Tanze

 

Wie sie sich da drehn im Tanze (как они там кружатся в танце: der Tanz),

Puppen aus geschnitztem Holz (куклы из «вырезанного дерева» = вырезанные из дерева куклы; schnitzen – вырезать по дереву; das Holz – древесина)!

Eitles Volk im Kerzenglanze (тщеславный народец в блеске свеч: die Kerze + der Glanz; glänzen – блестеть, сверкать; eitel),

Leben heuchelnd (подделывая, симулируя жизнь: heucheln – лицемерить), steif und stolz (застывшие = чопорные, упрямые и гордые)!

 

Schlüsselbeine (ключицы: der Schlüssel – ключ + das Bein – кость), Schulterblätter (лопатки: die Schulter – плечо + das Blatt – лист)

Stoßen schamlos hart mich an (бесстыдно и жестко бросаются мне в глаза; бесстыдно и жестко толкают меня: anstoßen – толкнуть; вызвать неприятие, отвращение; die Scham – стыд, стыдливость);

Alte Tanten, grau vom Wetter (старые тетушки, посеревшие от непогод),

Klatschen längs der tollen Bahn (сплетничают вдоль этой сумасшедшей дорожки /пути проносящихся мимо пар/).

 

Die dem Tode längst verfallen (их, которые давно обречены смерти: der Tod),

Treibt der Wahnsinn hier im Kreis (гонит безумие здесь по кругу: der Kreis)!

Und ich schleiche durch die Hallen (а я крадусь, неслышно иду сквозь залы: die Halle),

Einsam schlägt mein Herz und leis (одиноко стучит, бьется мое сердце, и тихо).

 

Dein gedenkt es, zarte Blüte (о тебе храню я память, нежный цвет, цветок: gedenken + Gen.)!

O mein rosiger Morgentraum (мой розовый утренний сон)!

Dass dich Gott mir treu behüte (пусть верно хранит тебя Бог)

Fern am grünen Wogensaum (далеко у зеленого окаема волн: die Woge – высокая волны; der Saum – кайма, кромка)!

 

Fern am Wogensaum, im Grabe (в могиле: das Grab)

Schläft, was Lust und Leben war (спит /то/, что было отрадой и жизнью: die Lust; das Leben)! –

Dieses Bechers Feuergabe (этого кубка огненный дар: der Becher; das Feuer; geben – давать)

Bring der Schläferin ich dar (принесу я спящей)!

 

Wie ein Schild von frischen Rosen (словно щит из свежих роз: der Schild),

Wie ein Schwert von Sonnenstrahl (словно меч из солнечного луча: das Schwert; der Strahl)

Schützt dein Bild mich Freundeslosen (хранит твой образ меня, лишенного друзей)

Hier von dieser öden Qual (здесь от этой тоскливой муки: öde – пустынный, унылый)!

 

Jung geblieben ist mein Leben (юной осталась моя жизнь),

Und noch heute rosenrot (и ныне еще: «еще сегодня» сияющая зарей: «розово-красная»);

Auch mein Liebchen jung geblieben (и моя милая осталась юной):

Dank dafür, du milder Tod (спасибо тебе за это, мягкая, милостивая смерть)!

 


Дата добавления: 2018-04-04; просмотров: 275; Мы поможем в написании вашей работы!

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