Erhabner Geist, du gabst mir, gabst mir alles,



Warum ich bat. Du hast mir nicht umsonst

Dein Angesicht im Feuer zugewendet.

Gabst mir die herrliche Natur zum Königreich,

Kraft, sie zu fühlen, zu genießen. Nicht

Kalt staunenden Besuch erlaubst du nur,

Vergönnest mir, in ihre tiefe Brust

Wie in den Busen eines Freunds zu schauen.

Du führst die Reihe der Lebendigen

Vor mir vorbei und lehrst mich meine Brüder

Im stillen Busch, in Luft und Wasser kennen.

Und wenn der Sturm im Walde braust und knarrt,

Die Riesenfichte stürzend Nachbaräste

Und Nachbarstämme quetschend niederstreift

Und ihrem Fall dumpf hohl der Hügel donnert,

Dann führst du mich zur sichern Höhle, zeigst

Mich dann mir selbst, und meiner eignen Brust

Geheime tiefe Wunder öffnen sich.

Und steigt vor meinem Blick der reine Mond

Besänftigend herüber, schweben mir

Von Felsenwänden, aus dem feuchten Busch

Der Vorwelt silberne Gestalten auf

Und lindern der Betrachtung strenge Lust.

 

O daß dem Menschen nichts Vollkommnes wird (о, то, что человеку не дано достичь совершенства: «ничего совершенного»; vollkommen – полный, совершенный)

Empfind ich nun (ощущаю = понимаю я тогда). Du gabst zu dieser Wonne (Ты дал впридачу к этому блаженству),

Die mich den Göttern nah und näher bringt (которое делает меня все ближе к богам),

Mir den Gefährten, den ich schon nicht mehr (мне спутника, без которого я уже больше)

Entbehren kann, wenn er gleich, kalt und frech (не могу обойтись, даже если он, холоден и дерзок),

Mich vor mir selbst erniedrigt und zu Nichts (меня передо мной самим унижает и в ничто; niedrig – низкий),

Mit einem Worthauch, deine Gaben wandelt (одним только словом = стоит ему сказать лишь слово, превращает твои дары; das Wort + der Hauch – дыхание, дуновение, /нечто/ едва заметное, налет, оттенок, след, намек; wandeln – изменять, превращать).

Er facht in meiner Brust ein wildes Feuer (он разжигает в моей груди дикое пламя = стремление; anfachen – раздувать, разжигать, переносное также: возбуждать)

Nach jenem schönen Bild geschäftig an (к тому прекрасному образу старательно; gesch ä ftig – деятельный, трудолюбивый, хлопотливый).

So tauml’ ich von Begierde zu Genuß (так что я рвусь от желания к наслаждению; taumeln – качаться, колебаться; die Begierde ; begehren – желать; der Genu ß; genie ß en – наслаждаться),

Und im Genuß verschmacht ich nach Begierde (и в наслаждении изнемогаю по желанию = стремясь к желанию; verschmachten vor ... – изнемогать, умирать /от жары, жажды/, томиться /ожиданием/, изнывать /от тоски/).

 

Mephistopheles tritt auf (входит Мефистофель).

 

O daß dem Menschen nichts Vollkommnes wird,

Empfind ich nun. Du gabst zu dieser Wonne,

Die mich den Göttern nah und näher bringt,

Mir den Gefährten, den ich schon nicht mehr

Entbehren kann, wenn er gleich, kalt und frech,

Mich vor mir selbst erniedrigt und zu Nichts,

Mit einem Worthauch, deine Gaben wandelt.

Er facht in meiner Brust ein wildes Feuer

Nach jenem schönen Bild geschäftig an.

So tauml’ ich von Begierde zu Genuß,

Und im Genuß verschmacht ich nach Begierde.

Mephistopheles tritt auf.

 

MEPHISTOPHELES:

Habt Ihr nun bald das Leben gnug geführt (ну, скоро ли вам надоест эта жизнь: «скоро ли вы /почувствуете, что/ достаточно вели /такую/ жизнь»; gnug = genug)?

Wie kann’s Euch in die Länge freuen (как может это вас продолжительно: «в продолжительность» радовать; die L ä nge – длина; продолжительность; lang – длинный)?

Es ist wohl gut, daß man’s einmal probiert (хорошо ее разок попробовать)

Dann aber wieder zu was Neuen (а потом опять /устремиться/ к чему-нибудь новому)!

FAUST:

Ich wollt, du hättest mehr zu tun (я был бы не против, чтобы у тебя были другие дела),

Als mich am guten Tag zu plagen (чем докучать мне все время: «в прекрасный день»; plagen – мучить, томить, надоедать, докучать /кому-либо/).

MEPHISTOPHELES:

Nun, nun! ich laß dich gerne ruhn (ладно, оставлю тебя в покое; ruhen – отдыхать; почивать; покоиться, бездействовать),

Du darfst mir’s nicht im Ernste sagen (не надо только так серьезно; darfst – в устаревшем значении: brauchst).

An dir Gesellen, unhold, barsch und toll (в тебе, приятель, в таком грубом, резком и нелюдимом; unhold – неблагосклонный, недоброжелательный, неприязненный; barsch – грубый, резкий; toll – сумасбродный, дикий, несуразный),

Ist wahrlich wenig zu verlieren (поистине мало что можно потерять = без твоего общества легко обойтись).

Den ganzen Tag hat man die Hände voll (целый день хлопот полон рот: «руки полны /забот/»; сравните: sie hat alle H ä nde voll zu tun – у нее хлопот полон рот)!

Was ihm gefällt und was man lassen soll (а что ему нравится и что делать не нужно: «что должен оставить»),

Kann man dem Herrn nie an der Nase spüren (никогда не поймешь у этого господина: «никогда не почувствуешь у этого господина по носу»; сравните: das kann ich dir doch nicht an der Nase ansehen – мне что, по глазам прикажешь угадывать, чего ты хочешь?).

FAUST:

Das ist so just der rechte Ton (скажите на милость: «вот это как раз верный тон»; just – как раз, именно, точно)!

Er will noch Dank, daß er mich ennuyiert (он хочет еще и спасибо услышать, что так мне докучает; ennuyieren – уст., фр.: надоедать, наводить скуку).

 

MEPHISTOPHELES:

Habt Ihr nun bald das Leben gnug geführt?

Wie kann’s Euch in die Länge freuen?

Es ist wohl gut, daß man’s einmal probiert

Dann aber wieder zu was Neuen!

FAUST:

Ich wollt, du hättest mehr zu tun,


Дата добавления: 2018-11-24; просмотров: 199; Мы поможем в написании вашей работы!

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