Das Rosenband                                                   Mit einem gemalten Band



VARIANTE I

I. Schreiben Sie zur Frage: Deutsche Literatur von ihren Anfänger bis zum Ende der frühen Mittelalters. (Für diese voll beantwortete Frage gibt es höchstens 5 Punkten)

II. Versuchen Sie folgenden Text einzuordnen und zu erklären. (Für diese voll beantwortete Frage gibt es höchstens 10 Punkten)

Untersuchen Sie das Gedicht Der Reichston von Walther von der Vogelweide.

a) Welche Thesen stellt er auf? b) Formulieren Sie das Kernproblem dieses Gedichts.

c) Welche Möglichkeiten der Synthese zwischen göttlicher Gnade und weltlichem Besitz sieht Walther? d) Wie beurteilt Walther seine Funktion als Dichter?

Ich saz ûf eime steine                               Ich saß auf einem Stein,

und dahte bein mit beine.                         und schlug ein Bein über das andere.

dar ûf satzt ich den ellenbogen:               Darauf stützte ich den Ellenbogen.

ich hete in mine hant gesmogen               Ich hatte in meine Hand geschmiegt

5 daz kinne und ein mîn wange.                  das Kinn und meine eine Wange.

dô dâhte ich mir vil ange.                         Ich dachte gründlich darüber nach,

wie man zer weite solte leben,                  wie man auf dieser Welt leben solle.

deheinen rât kond ich gegeben,                Ich konnte keinen Rat finden,

wie man driu dinc erwürbe,                      wie man drei Dinge erwerben könne

 10 der keinez niht verdürbe,                          ohne daß eines von ihnen verlorenginge.

diu zwei sint êre und varnde guot.          Zwei von ihnen sind Ansehen und Besitz,

daz dicke ein ander schaden tuot:           die einander oft aufheben;

daz dritte ist gotes hulde,                        das dritte ist die Gnade Gottes,

der zweier übergulde.                               weit höher geltend als die beiden ändern.

15 diu wolte ich gerne in einen schrîn:           Die wünschte ich in einen Schrein zu vereinen.

jâ leider desn mac niht gesîn.                   Aber leider geht das nicht,

daz guot und weltlich êre                         daß Besitz und Ansehen in der Welt

und gotes hulde mêre                               und dazu noch die Gnade Gottes

zesamene in ein herze körnen,                  zusammen in ein Herz kommen.

20 stîg unde wege sint in benomen:               Weg und Steg ist ihnen versperrt,

untriuwe ist in der sâze,                            Verrat lauert im Hinterhalt,

gewalt vert üf der strâze,                          Gewalt beherrscht die Straße,

fride unde reht sint sêre wunt.                Friede und Recht sind todwund:

diu driu enhabent geleites niht,               Die drei sind ohne jede Sicherheit,

diu zwei enwerden ê gesunt.                    ehe diese beiden nicht gesunden.

 

III. Wählen Sie richtige Variante! (Für diese voll beantwortete Frage gibt es höchstens 15 Punkten)

1. Was versteht man unter Memento-mori-Literatur?

a) die Literatur über die Liebe;

b) die Literatur über den Tod;

c) die Literatur über die Lebensgefuhle.

2. Das einzige Heldengedicht, das uns in althochdeutscher Mundart germanischen Gedankengutes vermittelt, ist:

a) das Hildebrandslied;

b) die Zaubersprüche;

c) die Muspille.

3. Zu den bekannt gewordenen Gebeten der althochdeutschen Literatur gehört:

a) Wessobrunnen Gebet;

b) Weißenburger Gebet.

4. Die große Bedeutung des Rittertums im Mittelalter war …

a) in der Entdeckung der neuen Literaturarten;

b) in der bereiten Teilnahme im Bauernkrieg.

5. Die Autoren des Hoch und Spätmittelalters gebrauchen:

a) dialektfreies Mittelhochdeutsch;

b) lateinische Sprache;

c) althochdeutsche Sprache.

6. Heinrich von Veldeke war:

a) Biograf von Karl Große;

b) ein der bekantesten Dichter des Spätmittelalters.

7. Die Haupthelden im Artusroman werden:

a) eine schöne adlige Frau;

b) ein Minnesänger;

c) ein tapferer Ritter und seine unbekannte schöne Dame.

8. Das Werk „Narrenschiff“ hat … geschrieben.

a) Erasmus von Rotterdam;

b) Hans Sachs;

c) Sebastian Brant.

9. Das Werk „Doktor Faustus“ ist:

a) ein der Werke von J.W.Goethe;

b) ein der Volksbücher des 15. Jhs.;

c) die Sammlung der Erzählungen, die im 15. Jh. bekannt war.

10. Das Wort „Barock“ bezeichnet:

a) unregelmäßige Perle;

b) die verspielten Muschelornamente.

11. Das streng geregelte Gedichtform – Sonett besteht aus:

a) 14 Versen;

b) zwei Quartette und zwei Terzette;

c) Strophen.

12. Der Hauptheld im Schelmenroman ist am meistens:

a) ein Soldat;

b) ein negativer Held;

c) eine schöne Frau oder ein junges Zimmermädchen.

13. H.Grimmelshausen schuf:

a) den ersten deutschen Prosaroman „Simplicius Simplicissimus“;

b) den ersten deutschen Roman „Tristan und Isolde“.

14. Wozu diente ein Stabreim?

a) um die Gedichtszeilen zu verbinden;

b) um gleiche Buchstaben zu gebrauchen.

15. Das älteste Zeugnis deutscher Literatur ist:

a) der Aborgans, ein lateinisch-deutsches Wörterbuch;

b) die Bibel;

c) die Biographie von Karl des Großen.


VARIANTE II

 

I. Schreiben Sie zur Frage: Hoch und Spätmittelalter. (Für diese voll beantwortete Frage gibt es höchstens 5 Punkten)

 

II. Versuchen Sie das folgende Rätselgedicht von Georg Philipp Harsdörffer aufzulösen. (Für diese voll beantwortete Frage gibt es höchstens 10 Punkten)

Versuchen Sie, folgenden Text einzuordnen und zu erklären:

 

             Pro nessia                                                Für die Wurmkrankheit

Gang uz, Nesso,                                          Wurm, kriech heraus,

mit niun nessinchilinon,                                (nimm) neun Würmchen mit,

uz fonna demo marge in deo adra,              aus dem Mark in die Adern,

vonna den adrun in daz fleisk,                    aus den Adern in das Fleisch,

fonna demu fleiske in daz fei,                     aus dem Fleisch in die Haut,

fonna demo velle in diz tulli!                      aus der Haut auf diesen Pfeil!

        Ter Pater noster. –                                           Dreimal Vater unser. –

III. Wählen Sie richtige Variante! (Für diese voll beantwortete Frage gibt es höchstens 15 Punkten)

 

1. Was versteht man unter Memento-mori-Literatur?

a) die Literatur über die Liebe;

b) die Literatur über den Tod;

c) die Literatur über die Lebensgefuhle.

2. Das einzige Heldengedicht, das uns in althochdeutschen Mundart germanisches Gedankengutes vermittelt, ist:

a) das Hildebrandslied;

b) die Zaubersprüche;

c) die Muspille.

3. Zu den bekannt gewordenen Gebeten der althochdeutschen Literatur gehört:

a) Wessobrunnen Gebet;

b) Weißenburger Gebet.

4. Die Haupthelden im Artusroman werden:

a) eine schöne adlige Frau;

b) ein Minnesänger;

c) ein tapferer Ritter und seine unbekannte schöne Dame.

5. Die Verfasser im Hoch und Spätmittelalter waren:

a) meist Ritter;

b) die gebildeten Mönche.

6. Das Wort „Parzival“ ist:

a) der Name eines der Haupthelden von Grimmelshausen;

b) der Titel des französischen Romans;

c) der Name eine Hauptheldin aus dem Werk von Eschenbach.

7. Was ist „studia humanitatis“?

a) eine Gesellschaft in Frankfurt;

b) berühmte Lehrauftrag an der Universität in Wein;

c) eine lateinische Redewendung.

 

8. Erasmus von Rotterdam wurde als Wedbreiter der Reformation betrachtet, weil er … kritisierte.

a) die oberflächige Religiosität der Kirche;

b) die Werke von Hans Sachs und Sebastian Brant;

c) das Jesuitendrama.

 

9. M.Luter gebrauchte bei der Bibelübersetzung:

a) lateinische Sprache;

b) Grichisch;

c) die Sprache der hebräischen Urtexten;

d) Deutsch.

 

10.  Im Schäferromane spielt die Handlung…

a) zwischen „lockus amoenus“ und „locus teribilis“;

b) in einem bürgerlichen Familienhaus;

c) während des Greißigjährigen Krieges.

 

11. Nach dem dichtungstheoretischen Schrift von Harsdörffer…

a) entsprechend den fünf Akten soll ein Trauerspiel fünf Tage dauern;

b) die Romane muß man in alexandrinischen Versen schreiben.

 

12. Durch welche Ereignisse und Strömungen wurde der deutsche Humanismus besonders beeinflüßt?

a) durch Entdeckung der Amerika

b) durch italienische Renaissance

 

13. Das Werk „Lob der Tornheit“ hat … geschrieben.

a) Erasmus von Rotterdam;

b) Hans Sachs;

c) Sebastian Brant,

 

14. Eine bedeutendsten Leistungen M.Luters war:

a) seine Bibelübersetzung;

b) die deutschsprachige Gesellschaft in Wien.

 

15.Friedrich von Logau war im 17. Jh. seine … bekannt.

a) Embleme;

b) Epigramme.

 

 


VARIANTE III

 

I. Schreiben Sie zur Frage: Humanismus und Reformation

(Für diese voll beantwortete Frage gibt es höchstens 5 Punkten)

 

II. Interpretieren Sie Friedrich Gottlieb Klopstocks anakreontisches Gedicht Das Rosenband (1753; späterer Titel Das schlafende Mägdchen).

Vergleichen Sie dieses Gedicht mit Johann Wolfgang von Goethes Gedicht Mit einem gemalten Band (1771/89), das ebenfalls anakreontische Züge trägt.

(Für diese voll beantwortete Frage gibt es höchstens 10 Punkten)

 

Das Rosenband                                                   Mit einem gemalten Band

Im Frühlingsschatten fand ich sie;                           Kleine Blumen, kleine Blätter

Da band ich sie mit Rosenbändern:                         Streuen mir mit leichter Hand

Sie fühlt' es nicht und schlummerte.                        Gute junge Frühlingsgötter

                                                                                 Tändelnd auf ein luftig Band.


Дата добавления: 2020-11-15; просмотров: 141; Мы поможем в написании вашей работы!

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