Verbindungsverfahren (Fortsetzung)



 

Das Schrumpfen. Das Schrumpfen ist ein Verbindungsverfahren, bei dem die Eigenschaft der meisten Werkstoffe, sich beim Erwärmen auszudehnen und beim Erkalten zusammenzuziehen, ausgenutzt wird. Typische Beispiele aus dem Maschinenbau sind das Aufschrumpfen von Zahnrädern auf die Ritzelwelle oder das Aufschrumpfen von Kurbelwangen beim Bau von schweren Kurbel wellen.

Beim Schrumpfen wird entweder dem aufzuschrumpfenden Teil Wärme zugeführt, so daß er sich ausdehnt, oder der einzuschrumpfende Teil wird durch ein Kältemittel (z. B. flüssige Luft, Kohlensäureschnee) unterkühlt, so daß er sich zusammenzieht. Nun kann man die beiden Teile ineinanderstecken. Wenn die Raumtemperatur wieder erreicht ist, zieht sich der Teil wieder zusammen bzw. dehnt sich aus. Dabei werden Kräfte wirksam, durch die eine kraftschlüssige Verbindung vorbeigeführt wird. Man kann auch beide Verfahren gleichzeitig anwenden. Es ist ein Vorteil dieses Verfahrens, daß alle besonderen Verbindungselemente, wie Schrauben, Keile usw., wegfallen.

Das Löten. Das Löten ist ein stoffschlüssiges Verbindungsverfahren. Beim Lötvorgang tritt an den Grenzflächen, d. h. an den Berührungsflächen der zu verbindenden Werkstücke, eine Legierungsbildung infolge Diffusion des Lötwerkstoffes in den Grundwerkstoff ein.

Die Lötbarkeit ist gut bei Stahl, Kupfer, Messing, Zink, Blei, Zinn und Edelmetallen, während das Löten bei Grauguß und Aluminium Schwierigkeiten bereitet.

Die Lötwerkstoffe werden nach ihrem Schmelzpunkteingeteilt in Weichlote (mit dem Schmelzpunkt unterhalb 450°C) und Hartlote (mit einem Schmelzpunkt oberhalb 450°C).

Die Weichlote sind Blei-Zinn-Legierungen. Die Hartlote sind Kupfer-, Zinn- und Silberlegierungen.

Zum Löten benötigt man Flußmittel, die den Zweck haben, auf der vorgereinigten Lötstelle die Metalloxyde zu binden und die Lötstelle gegen Einwirkungen des Luftsauerstoffes zu schützen. Ein wichtiges Flußmittel ist das Lötwasser. Die Erwärmung der Lötstelle kann durch den Lötkolben, die Flamme oder das Lot erfolgen. Der Lötkolben überträgt die Wärme auf die Lötstelle und bringt gleichzeitig das Lot auf das Werkstück auf. Die Temperatur des Kolbens soll zwischen 250 und 500°C liegen. Beim Löten unterscheiden wir folgende Arbeitsgänge: die Vorarbeit, die aus dem Reinigen und Festspannen der Werkstücke und dem Anbringen des Lotes besteht, den eigentlichen Lötprozeß und die Nacharbeit, die aus dem Lösen der Spannvorrichtung nach Erkalten der Lötstelle und dem Entfernen der Schlacke sowie des überflüssigen Lotes besteht.

Das Schweißen. Als Schweißen bezeichnet man das Vereinigen gleicher oder ähnlicher Werkstoffe in der Art, daß Schweißstelle und Grundmaterial zusammen ein möglichst gleichartiges und gleichwertiges Ganzes bilden. Das Vereinigen erfolgt mit oder ohne Zusatz von artgleichem Werkstoff (Zusatzwerkstoff) mit gleichem oder nahezu gleichem Schmelzbereich.

Neben verschiedenen Sonderverfahren sind beim Schweißen zwei Gruppen zu unterscheiden: das Preßschweißen und das Schmelzschweißen. Alle in der Technik als Werkstoff verwendeten Metalle sowie die thermoplastischen Kunststoffe sind schweißbar, z. B. Stahl ist gut preßschweißbar (um so besser, je geringer der C-Gehalt ist). Gut schmelzschweißbar sind auch Kupfer, und viele Kupferlegierungen, Blei, Silber und Gold.

Übungen

 

I. Beantworten Sie folgende Fragen:

 

1. Welche Eigenschaft von Werkstoffen wird beim Schrumpfen ausgenutzt? 2. Bei welchen Metallen ist die Lötbarkeit gut, und bei welchen bereitet das Löten Schwierigkeiten? 3. Auf welche Weise wird die Lötstelle erwärmt? 4. Welche Arten von Schweißen kennen Sie? 5. Welche Werkstoffe sind schweißbar? 6. Wovon hängt die Schweißbarkeit des Stahls wesentlich ab?

II. Übersetzen Sie ins Russische:

 

1. Die Erwärmung der Lötstelle kann durch den Lötkolben, die Flamme oder das Lot erfolgen. 2. Das Let-wasser ist ein wichtiges Flußmittel. 3. Die Flußmittel dienen zum Zweck, auf der Lötstelle die Metalloxydschicht , zu reduzieren und die Lötstelle vor dem Luftsauerstoff zu schützen. 4. Bei Grauguß und Aluminium bereitet das Löten Schwierigkeiten.

Turbinen

 

Unter einer Turbine versteht man eine Kraftmaschine mit rotierender (kreisender) Bewegung des angetriebenen Maschinenteils. Die rotierende Bewegung wird durch ein Medium (Luft, Wasser, Dampf oder Gas) erzeugt, das durch den Maschinenteil hindurchfließt oder strömt und seine Energie abgibt.

Eine Turbine besteht aus zwei Schaufelsystemen, und zwar ist das eine mit dem Gehäuse verbunden und ruht, während das andere mit der Welle verbunden ist und umläuft. Diese Schaufelsysteme heißen: das ruhende Schaufelsystem und das Laufschaufelsystem.

Das ruhende Schaufelsystem wird auch Leitvorrichtung, Leitapparat oder Leitrad genannt und ist nach Bauart und Verwendungszweck der Turbinen verschieden ausgeführt. Es besitzt oft verstellbare Schaufeln, d. h. die Schaufeln sind drehbar angeordnet, um die Anströmrichtung des Wassers bzw. des Mediums verändern zu können. Im Unterschied dazu wird das Laufschaufelsystem oder Laufrad durch das Medium bewegt und in Umdrehung gesetzt. Es ist entweder ein Schaufelrad oder hat die Form eines Propellers.

Die Schaufel dient zum Aufbau der beiden Schaufelsysteme und ist das wichtigste Bauelement einer Turbine. Sie muß die strömende Energie so übertragen, daß möglichst keine Stauung eintritt. Das wird durch die Form der Schaufel erreicht. Durch entsprechende Form der Schaufel wird nicht nur die Strömungsrichtung des Mediums beeinflußt, sondern auch die Geschwindigkeit des Mediums erhöht. Ihre sorgfältige Konstruktion ist auch deshalb notwendig, weil das strömende Medium eine Masse besitzt und auf die Schaufel eine Kraft ausübt, die nach dem Grundgesetz der Mechanik gleich Masse mal Beschleunigung (P = mb) ist.

Neben der Schaufel gibt es noch die Düse und den Diffusor als Bauelemente einer Turbine. Als Düse bezeichnet man einen sich verkleinernden Kanal, der zur Erhöhung der Geschwindigkeit des Mediums und zur Umsetzung von Druckenergie in Geschwindigkeitsenergie dient.

Ein Diffusor ist ein in der Strömungsrichtung konisch erweiterter Kanal. Er hat die Aufgabe, die Geschwindigkeitsenergie in Druck umzusetzen. Der Diffusor befindet sich deshalb in einer Turbine dort, ,wo das Medium austritt.

Schaufel, Düse und Diffusor bezeichnet man als die einfachen, den Leitapparat und das Laufrad als die zusammengesetzten Bauelemente einer Turbine.

Je nach der Führung des Stoffstromes (des Mediums) unterscheidet man Axialturbinen und Radialturbinen. Strömt das Arbeitsmittel parallel zur Welle durch die Laufräder, so spricht man von Axialturbinen; strömt es radial von innen nach außen oder umgekehrt durch die Laufräder, bezeichnet man sie als Radialturbinen.

 

Übungen

 

I.Beantworten Sie folgende Fragen:

 

1. Was versteht man unter einer Turbine? 2. Wodurch wird die rotierende Bewegung einer Turbine erzeugt? 3, Aus welchen Schaufelsystemen besteht eine Turbine? 4. Welche Aufgaben haben die Schaufeln? 5. Wozu dient die Düse? 6. Was ist ein Diffusor und welche Aufgabe hat er? 7. Wodurch unterscheiden sich Axialturbinen von Radialturbinen?

 

II. Übersetzen Sie ins Russische:

 

1. Durch den Diffusor wird die Energie der Bewegung in potentielle Energie umgewandelt. 2. Wenn das Wasser radial von innen nach außen oder umgekehrt durch die Laufräder strömt, bezeichnet man die Turbine als Radialturbine. 3. In den Wasserturbinen wird die mechanische Energie des zugeleiteten Wassers in mechanische Energie umlaufender Maschinenteile (rotierendes Laufrad) umgewandelt.

III.Bilden Sie Sätze mit folgenden Wörtern:

 

1. eine Turbine, unter, man, eine Kraftmaschine,, verstehen.

2. sein, die Düse, der Diffusor, und, eine Turbine, Bauelemente.

3. sich befinden, in, der Diffusor, eine Strömungsmaschine.

4. unterscheiden, man, Axialturbinen, Radialturbineh,. und.

 

Verbrennungskraftmaschinen

 

Bei der Dampfmaschine geht auf dem Wege vom Kessel zum Zylinder ein Teil der Spannung des Dampfes für, die Gewinnung nutzbarer Arbeit verloren. Dementgegen wird bei den Verbrennungskraftmaschinen das hochgespannte Gas unmittelbar im Zylinder erzeugt.

Man unterscheidet Ottomotoren (Vergasermotoren) und Dieselmotoren. Bei den Ottomotoren werden leichtflüchtige Triebstoffe in einem besonderen Vergaser außerhalb des Zylinders fein zerstäubt und teilweise dabei vergast. Die Zündung des Treibstoff-Luft-Gemisches erfolgt im Zylinder mittels einer Zündkerze.

In den Dieselmotoren werden schwerflüchtige Triebstoffe verbrannt. Sie werden unmittelbar in den Zylinder eingespritzt und entzünden sich infolge der hohen Temperatur der ebenfalls dem Zylinder zugeführten und dort durch Bewegung des Kolbens stark komprimierten Luft. Dieselmotoren brauchen demnach keinen Vergaser und keine Zündeinrichtung.

Sowohl Otto- als auch Dieselmotoren können als Viertakt- oder als Zweitaktmaschinen gebaut werden.

Kraftstoff für Vergasermotoren. Für Vergasermotoren werden folgende Kraftstoffmarken hergestellt: A-66, A3-66; A-72; A-74 und A-76. Der Buchstabe „A" bedeutet, daß es sich um Autobenzin handelt, der Buchstabe „3" wird hinzugefügt, wenn von Zonenbenzin die Rede ist, die Ziffer bedeutet die mindestzulässige Oktanzahl des Benzins.

Kraftstoff für Dieselmotoren. Für Dieselmotoren werden Dieselkraftstoffmarken „DA", „D3" und „ОЛ" hergestellt. Der Buchstabe „D" bedeutet, daß es sich um Dieselkraftstoff handelt, die Buchstaben A, 3 und Л bezeichnen entsprechend arktischen Kraftstoff, Winter- und Sommerkraftstoff. Der arktische Dieselkraftstoff (DA) wird bei einer Temperatur der Umgebungsluft unter – 30°C verwendet, der Winter-Dieselkraftstoff (D3) bei der Temperatur über –30°C und der Sommer-Dieselkraftstoff (ОЛ) bei einer Temperatur, die 0°C übersteigt. Außerdem wird für Kraftwagen-Dieselmotoren der sogenannte Auto-Traktorendieselkraftstoff verwendet, der zwei Herstellungsmarken hat: Winterkraftstoff „3" und Sommerkraftstoff „Л". Der Winter- und Sommerkraftstoff ist für dieselben Verhältnisse wie die oben angeführten Kraftstoffe D3 und ОЛ geeignet.

 

Übung

 

Beantworten Sie folgende Fragen:

1. Welche Motoren kennen Sie? 2. Wie erfolgt die Zündung des Triebstoffes im Ottomotor? 3. Welche Triebstoffe werden im Dieselmotor verbrannt? 4. Welche Kraftstoffmarken verwendet man für Vergaser- und Dieselmotoren? 5. Was bedeuten die Buchstaben A und 3 bei dem Kraftstoff für Vergasermotoren? Was bedeuten die Ziffer? 6. Was bedeuten die Buchstaben DA, D3 und ОЛ?

III. ПРИЛОЖЕНИЕ


Дата добавления: 2018-05-01; просмотров: 432; Мы поможем в написании вашей работы!

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