Johann Wolfgang von Goethe Mignon

Des Kaisers neue Kleider

Es war einmal ein Kaiser, der war unglaublich eitel. Den ganzen Tag drehte er sich vor dem Spiegel, und seine Hofleute mussten ihm immerzu bestätigen, dass er der klügste, schönste und fähigste Mann im ganzen Lande sei - obwohl es gar nicht stimmte. Aber der Kaiser selbst glaubte es fest, und wehe, es hätte einer Kritik an ihm geübt!

Eines Tages sprach der Kaiser zu sich selbst: „Ich möchte neue Kleider haben. Etwas, was zu einem Mann in meiner Position passt, etwas Besonderes, etwas Außergewöhnliches."

Da er überzeugt war, seine eigenen Hofschneider seien unfähig, seine Wünsche zu erfüllen, war er recht verzweifelt. Wer sollte ihm die neuen Kleider nähen? Nun waren per Zufall gerade zwei gerissene Burschen im Kaiserreich zu Gast, die gedachten sich einen guten Batzen Geld zu verdienen, und so stellten sie sich dem Kaiser als hochberühmte Kunstschneider vor.

 Johann Wolfgang von Goethe «Erlkönig»

Heinrich Heine «Lorelei»

 

Es war einmal ein armer Holzfäller, der hatte zwei Kinder, die hießen Hänsel und Gretel. Die Mutter war gestorben, als die Kinder noch klein waren, und die neue Frau des Holzfällers war die Armut nicht gewohnt. Nach Jahren der Entbehrung war sie hart und bitter geworden.

Eines Abends, als die hungrigen Kinder einzuschlafen versuchten, hörten sie, wie der Vater und die Stiefmutter miteinander sprachen. „Wie sollen wir die Kinder ernähren, da wir nicht mal genug für uns selbst haben? Wir werden alle verhungern", sagte die Frau. „Morgen bringen wir die Kinder in den Wald und lassen sie dort."

Der Holzfäller war erst dagegen, aber dann stimmte er doch zu. Gretel hatte große Angst, aber Hänsel tröstete seine Schwester: „Ich werde mich gleich hinausschleichen und ein paar weiße Kiesel sammeln", flüsterte er, „die lasse ich morgen auf den Weg fallen. Dann finden wir den Weg nach Hause zurück."

Johann Wolfgang von Goethe «Mignon»

Heinrich Heine «Lorelei»

 

Dornröschen

Einst lebten in einem großen Land ein König und eine Königin. Als dem Königspaar ein Kind geboren wurde, da herrschte so große Freude im Land, dass ein riesiges Fest gefeiert wurde. Die stolzen Eltern luden alle wichtigen Persönlichkeiten des Landes ein, darunter auch die zwölf Feen, die im fernsten Winkel des großen Landes lebten.

Es war ein prächtiges Fest. Alle Gäste brachten Geschenke für die kleine Prinzessin, die wertvollsten Geschenke aber brachten die zwölf Feen. Eine nach der anderen traten sie an die Wiege des Kindes.

„Ich schenke dir Schönheit", sprach die erste Fee. „Ich gebe dir Tugend", sprach die zweite. „Ich gebe dir Frohsinn", die dritte. Und so ging es weiter, bis die Prinzessin mit allem versehen war, was man sich auf der Welt nur wünschen kann, und alle Gäste applaudierten.

Die zwölfte Fee trat gerade an die Wiege, da ging plötzlich die Tür auf, und ein kalter Wind pfiff durch den Saal. Auf der Schwelle stand eine alte, hässliche in Lumpen gekleidete Frau. Es war die dreizehnte Fee des Landes. Sie lebte so einsam und so weit weg auf einem hohen Berg, dass man vergessen hatte, sie einzuladen.

1. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

2. Johann Wolfgang von Goethe «Mignon»

 


Die Riesenrübe

Es war einmal ein Mann, der hatte einen Gemüsegarten, der war sein ganzer Stolz und seine ganze Freude. Jeden Tag war er in seinem Garten und grub und hackte und goss die Pflanzen. Einmal hatte er Rüben gepflanzt, und bald zeigten sich die ersten Blättchen.

Alle Pflanzen wuchsen rasch, doch eine wuchs kräftiger als alle anderen. Die Rübe wuchs und wuchs, bis sie größer war als alle Rüben in der Welt. Nun wollte der Mann die Riesenrübe ernten. Mit beiden Händen umfasste er das Kraut, stemmte die Füße fest in den Boden, zählte bis drei und ZOG ... aber es rührte sich nichts.

Also rief der Mann seine Frau. „Komm und hilf mir", sagte er. Die Frau stellte sich hinter den Mann und legte ihm die Arme um die Taille. Wieder zählte der Mann bis drei und ... ZOOG. Doch die Rübe rührte sich nicht.

 

3. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

4. Heinrich Heine «Lorelei»

Die Prinzessin auf der Erbse

Es war einmal ein Prinz, der wollte gerne heiraten. Der Prinz war mutig und freundlich und sah gut aus, und viele, viele Mädchen hätten ihn gern zum Manne gehabt, aber der Prinz wollte nur eine wirklich echte Prinzessin heiraten.

Immer, wenn er in einem fremden Land zu Gast war, besuchte er alle dort lebenden Prinzessinnen, aber jedes Mal kehrte er ohne eine Braut heim.

Eines Nachts, als der Prinz zusammen mit der Königin und dem König im Schloss weilte, herrschte draußen ein furchtbarer Gewittersturm. Es goss wie aus Kübeln, der Wind heulte, es donnerte und blitzte. Da hörte man über all dem Sturmgetöse ein Klopfen an der Palasttür. Der König selbst ging hin, um zu öffnen und zu sehen, wer bei solchem Wetter unterwegs sei.

Vor der Tür stand eine wunderschöne junge Frau, aber sie war nass bis auf die Haut, und sie zitterte vor Kälte. „Ich bin eine Prinzessin", sagte die junge Frau. „Darf ich bitte hereinkommen, bis das Unwetter vorüber ist?"

Kaum erblickte der Prinz die junge Frau, verliebte er sich bis über beide Ohren in sie und entschloss sich sofort, sie zu heiraten. „Sie muss eine Prinzessin sein", sagte er zu seiner Mutter.

1. Johann Wolfgang von Goethe «Erlkönig»

2. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

 

Die kleine Seejungfrau

Vor langer, langer Zeit herrschte der Meerkönig über alle Länder unter der See. Zusammen mit seinen sechs wunderschönen Meertöchtern lebte er in einem Schloss aus Muschelschalen und kostbaren Perlen.

Den ganzen Tag lang spielten die Meerprinzessinnen im klaren, blauen Wasser, doch sie durften nicht an die Oberfläche steigen, und die Welt der Menschen durften sie nicht sehen.

„Man sagt, die Menschen hätten statt Fischschwänzen Beine", sagte die älteste Prinzessin.

„Ja, und sie leben auf dem Land, nicht im Meer", fügte die nächste hinzu.

„Ich wünschte, ich könnte diese Länder einmal sehen", seufzte die jüngste Prinzessin.

„Dafür seid ihr noch alle viel zu klein", sagte die Großmutter. „Doch wenn ihr brav seid, dann erzähle ich euch Geschichten von der Welt der Menschen."

Nachts, wenn die blaue See dunkel wurde und still, lauschten die Prinzessinnen den Geschichten, und die kleinste der Seejungfrauen sehnte sich danach, alles mit eigenen Augen zu sehen.

 

1. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

2. Heinrich Heine «Lorelei»


Der Fischer und seine Frau

Es war einmal ein armer Fischer, der lebte mit seiner Frau in einer schäbigen, verwahrlosten Kate an der Meeresküste. Auch drinnen herrschte große Unordnung, denn die Frau sagte: „Warum soll ich drin Ordnung halten, da die Kate von außen so schäbig ist?"

Eines Tages ging der Mann zum Fischen. Bald merkte er, dass er einen Fisch an der Angel hatte. Er zog und zog, bis er einen großen Fisch im Boot hatte. Zur Überraschung des Mannes fing der Fisch an zu sprechen. „Bitte, wirf mich ins Meer zurück", sagte er. „Ich bin ein verwunschener Prinz."

Der Fischer war so verblüfft, dass er nichts sagen konnte, doch warf er den Fisch ins Wasser zurück. Zu Hause erzählte er seiner Frau, was geschehen war.

„Du Hohlkopf.", schimpfte sie. „Du hättest einen Wunsch bei ihm frei gehabt! Marsch, geh zurück zum Meer und bitte ihn um eine schöne, saubere Hütte, statt dieser Dreckskate, in der wir hier leben!"

Da ging der Fischer zum Strand zurück, rief nach dem Fisch und siehe da, er kam an die Oberfläche. „Guter Fisch", sprach der Fischer, „meine Frau schickt mich, sie will, dass du uns einen Wunsch erfüllst."

Das Meer hatte leichte Schaumkronen auf den seichten Wellen, als der Fisch antwortete: „Geh nur heim, der Wunsch ist schon erfüllt."

1. Johann Wolfgang von Goethe «Erlkönig»

2. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

 

Der Froschkönig

Es war einmal ein König, der hatte sieben wunderschöne Töchter. Die jüngste aber war die schönste von allen, und sie liebte der König am meisten. Natürlich war diese Prinzessin sehr verwöhnt und auch sehr eigenwillig. Nichts Hässliches durfte in ihrer Umgebung erscheinen, und sie spielte den ganzen Tag. Eines Tages ging sie zu dem kleinen See im Schlossgarten, setzte sich ans Ufer und spielte mit ihrem goldenen Ball. Aber sie war unaufmerksam, und ehe sie sich's versah, war der Ball in den See gerollt. Da warf sich die Prinzessin wütend auf den Boden, trommelte mit den Fäusten, strampelte mit den Beinen und weinte vor Zorn, denn sie hatte ihren Lieblingsball verloren.

Da hörte sie neben ihrem Ohr eine quakende Stimme: „Kleine Prinzessin, wenn du willst, kann ich dir helfen."

Die Prinzessin hörte auf zu weinen und sah sich um. Doch was für ein Schreck! Ganz dicht vor ihrem hübschen Gesicht saß ein dicker, grüner Frosch. „Äh, pfui! Geh bloß weg, du hässliches, schleimiges Biest!", rief die Prinzessin angeekelt. „Wie solltest du mir helfen können?" „Ich kann in den See springen und dir deinen goldenen Ball zurückholen", quakte der Frosch. „Und was willst du dafür?" „Ich will nur dein Freund sein", antwortete der Frosch. „Es genügt, dass du gelegentlich mit mir spielst mich von deinem Teller essen und mich auf deinem Kissen schlafen lässt. Und ich werde dir helfen, wo ich kann."

1. Johann Wolfgang von Goethe «Erlkönig»

2. Heinrich Heine «Lorelei»

Der Lebkuchenmann

Es waren einmal ein kleiner Mann und eine kleine Frau, die lebten zusammen in einer kleinen Hütte auf dem Lande. Eines Tages buk die Frau Plätzchen aus Lebkuchenteig. Als sie den Teig ausgerollt und zwei Bleche voll Plätzchen ausgestochen hatte, nahm sie die Reste des Teiges zusammen und sagte: „Ich werde daraus einen kleinen Lebkuchenmann backen."

Also formte sie einen Lebkuchenmann und setzte ihm drei Rosinen als Knöpfe und zwei weitere als Augen ein, und aus einer Kirsche machte sie ihm einen lächelnden Mund. Dann buk sie ihn zusammen mit den Plätzchen.

Bald erfüllte zarter Duft die Küche, und als die kleine Frau zum Backofen kam, da meinte sie ein Stimmchen darin zu hören. Als sie die Ofentür öffnete, bekam sie einen großen Schreck, denn der kleine Lebkuchenmann sprang vom Blech und rannte zur Küchentür.

„Komm zurück!", rief die Frau und lief hinter ihm her.

„Komm zurück!", rief auch ihr Mann, der im Garten arbeitete.

Zusammen liefen sie hinter dem Lebkuchenmann her, der aber schrie über die Schulter zurück: „Lauft nur zu, mich kriegt ihr nie, ich bin der Lebkuchenmann!"

Unter dem Gartentor hindurch flitzte er auf die Straße, hinüber zur Wiese an einer Kuh vorbei.

 

1. Johann Wolfgang von Goethe «Mignon»

2. Heinrich Heine «Lorelei»

Frostwetter

Es ist Dezember. Seit einigen Tagen friert es richtig. Das Thermometer zeigt 16 Grad unter Null. Dicker Reif bedeckt Baumäste und Sträucher. Der Wald sieht wie ein Traumreich aus. Weißer Schnee deckt den Boden zu. Vom klaren Himmel scheint die Sonne, doch sie kann die Kälte nicht vertreiben. Die Fensterscheiben in den Häusern sind mit feinen Eisblumen überzogen. Der Teich ist zugefroren, da hat sich eine feste Eisdecke gebildet. Die Kinder freuen sich über das schöne Frostwetter. Sie können auf dem Teich Schlittschuh laufen.

1. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

2. Heinrich Heine «Lorelei»

Der Igel und der Maulwurf

Als der Igel spürte, dass der Winter nahte, bat er den Maulwurf, ihm ein Plätzchen in seiner Höhle einzuräumen, damit er hier gegen Kälte geschützt sei. Der Maulwurf war es zufrieden. Doch kaum hatte der Igel Einlass erhalten, so machte er es sich bequem, breitete sich aus, und sein Wirt stach sich alle Augenblicke bald hier, bald da an den Stacheln des neuen Gastes.

Jetzt erst erkannte der arme Maulwurf seine Übertreibung, schwor hoch und teuer, dass ihm das unerträglich sei, und bat den Igel, wieder hinauszugehen, weil seine kleine Wohnung sie unmöglich beide fassen könne. Aber der Igel lachte und sprach: „Wem es hier nicht gefällt, der weiche! Ich für meine Person bin wohl zufrieden und bleibe."

1. Johann Wolfgang von Goethe «Erlkönig»

2. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

Im Sprachlabor

Heute arbeiten wir im Sprachlabor. Mit dem Klingelzeichen betreten wir den Raum. Wir nehmen schnell unsere Plätze in den Kabinen. Unser Dozent bringt eine Kassette. Er legt die Kassette ein. Wie setzen die Kopfhörer auf und hören die Übung. Das sind Wörter mit den Vokalen [y:] und [y]. Wir hören die Wörter und sprechen sie nach. Das Tempo ist schnell, wir müssen gut aufpassen. Alle üben fleißig, denn wir wollen eine gute Aussprache haben.

Als die Übung zu Ende ist, machen wir eine Tonbandaufnahme. In jeder Kabine ist ein Kassettenrekorder. Wir schalten die Apparate ein, drücken auf die Taste „Aufnahme" und sprechen ins Mikrofon. Dann spulen wir das Band zurück und prüfen unsere Aufzeichnung. Der Dozent hilft uns. Er zeigt uns unsere Fehler, und wir berichtigen sie. Nach der Stunde sind wir recht müde, doch zufrieden.

1. Johann Wolfgang von Goethe «Mignon»

2. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

Der Krankenbesuch

Guten Morgen, Herr Hübner! Na, fühlen Sie sich besser? Lassen Sie mich Ihren Puls fühlen. - Gut, er schlägt nicht mehr so schnell. Das heißt, sie haben nicht

so viel Temperatur. Stecken Sie bitte das Thermometer in Ihre Achselhöhle!

Na, was haben wir da? Achtunddreißig eins. Also, etwas Fieber haben Sie noch. Nun möchte ich Ihre Lunge abhorchen. Atmen Sie tief. Noch einmal bitte! Gut!

Sehr gut! Die Grippe haben Sie bald überstanden. Einige Tage müssen Sie noch im Bett bleiben und oft schwitzen. Ich verschreibe Ihnen noch etwas. Hier ist das Rezept. Die einen Tabletten nehmen Sie dreimal täglich, sie müssen das Fieber herunterdrücken. Aber schlucken Sie sie nicht herunter, behalten Sie sie möglichst lange im Mund! Sie haben hinten im Hals noch eine starke Rötung. Sie kommt von einer Infektion. Haben Sie Kopfschmerzen? Nein? Schön. Dann wünsche ich Ihnen gute Besserung! Ich komme morgen noch einmal vorbei und sehe nach Ihnen. Auf Wiedersehen, Herr Hübner!

1. Johann Wolfgang von Goethe «Erlkönig»

2. Johann Wolfgang von Goethe «Mignon»


Falsch geparkt

Herr Weber hat es eilig. Er muss in das Büro seines Anwalts, aber weit und breit gibt es keinen Parkplatz. Da lässt er das Auto an einem Zeitungskiosk stehen und geht schnell ins Büro. Als er zurückkommt, sieht er einen Polizisten an seinem Wagen. Er klebt gerade einen Strafzettel an die Windscheibe. Herr Weber tritt an ihn.

- Guten Tag!

- Guten Tag! Gehört das Auto Ihnen?

- Ja.

- Sie haben falsch geparkt und müssen eine Strafe zahlen.

- Mein Wagen hat hier aber nur ein paar Minuten gestanden.

- Das ändert nichts an der Sache. Hier ist das Parken verboten. Sie zahlen die Strafe oder Ihr Wagen wird abgeschleppt.

- Ich möchte es Ihnen aber erklären: Ich wollte mir nur schnell Zigaretten holen. Hier gibt es keinen Parkplatz in der Nähe. Da dachte ich, das macht doch nichts, ich bin gleich wieder zurück.

- Sie hatten eben Pech. Doch Vorschrift ist Vorschrift. Ordnung muss sein.

- Ja, ich verstehe. Aber 20 Euro...

- Tut mir leid. Bitte, hier ist der Strafzettel, dort ist die Bank. Auf Wiedersehen!

- Auf Wiedersehen!

Johann Wolfgang von Goethe Mignon

2. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

In der Deutschen Bücherei

Herr Klein braucht eine alte deutsche Grammatik, Ausgabe 1912. Er kann nirgends das Buch finden und wendet sich endlich an die Deutsche Bücherei. Sie befindet sich in Leipzig und sammelt die gesamte deutsche Literatur seit 1913.

An einem Maimorgen führt Herr Klein in die Bücherei. Er arbeitet in der Bücherei recht oft und hat daher einen Benutzerausweis. Am Eingang zeigt er seinen Ausweis vor. An der Garderobe schließt er seine Jacke und seine Tasche in ein Schließfach ein, denn mit der Tasche darf man die Bücherei nicht betreten. Dann sucht Herr Klein den Katalog auf. Im elektronischen Katalog findet er schnell die Signatur des Buches. Er fällt einen Bestellzettel aus und wirft ihn in den Zettelkasten ein. Nach einer Stunde kann er das Buch an der Bücherausgabe abholen. Er geht mit seinem Buch in den großen Leseraum und arbeitet dort.

1. Friedrich Schiller « Der Handschuh »

2. Heinrich Heine «Lorelei »

Drei Wörter

Klaus geht spazieren. Auf der Straße trifft er seinen Freund. Sie begrüßen sich, gehen in eine Kneipe, trinken ein Bier und unterhalten sich. Da sagt Klaus: „Pass auf. Ich sage jetzt drei Wörter, und du kannst sie nicht wiederholen."

„Das kann ich! Ich wiederhole sie!», antwortet der Freund.

Klaus sagt: „Pflaster!"

Der Freund wiederholt: „Pflaster!"

Klaus: „Tanzen!"

Der Freund: „Tanzen!"

Klaus lacht und sagt: „Falsch!"

Der Freund wundert sich, denn er sieht keinen Fehler. „Noch einmal!" sagt er, und sie beginnen noch einmal.

„Apfel!"

„Apfel!"

„Zapfen!"

„Zapfen!"

Aber Klaus lacht wieder und sagt: „Falsch!"

Sie wiederholen das fünfmal. Schließlich ärgert sich der Freund und sagt: „Wo ist mein Fehler? Ich mache doch keinen Fehler!"

„Doch", lacht Klaus. „Du wiederholst das dritte Wort nicht. „Falsch" heißt das dritte Wort."

1.  Johann Wolfgang von Goethe «Erlkönig»

2. Heinrich Heine « Lorelei »


Дата добавления: 2020-04-25; просмотров: 128; Мы поможем в написании вашей работы!

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