Bildung und Gebrauch des Partizips II



Das Partizip II ist die dritte Grundform des Verbs und dient zur Bildung der zusammengesetztes Zeitformen: des Perfekts, des Plusquamperfekts, des Infinitiv2 und aller Formen des Passivs

 

Bildung:

1. Das Partizip II der schwachen Verben wird aus Infinitivsstamm des Verbs mit Hilfe des Präfikses ge- und des Suffikses –(e)t gebildet. z.B.

gemacht, gefragt

2. Die starke Verben bilden das P2 aus dem Präsensstamm mit Hilfe des Präfikses ge- und des Suffikses –(e)n mit oder ohne Veränderung des Stammvokals z.B.

gefunden, geschrieben, gelaufen

3. Wenn das Verb mit dem trennbaren Präfiks ist,wird das Präfiks ge- zwischen diesem trennbaren Präfiks und dem Verbsstamm stehen. z.B.

angekommen, mitgenommen

4. Die Verben, die auf –ieren beenden, bilden das Partizip 2 ohne das Präfiks ge- z.B.

studiert, verloren

5. Ohne Präfix ge- bildet man das P2 von den Verben mit den untrennbaren und unbetonten Präfixen be-, ge-, er-, ver-, zer-, ent-, emp-, miß-. z.B.

beantwortet, übersetzt

 

Bedeutung;

1. Das P2 von transitiven Verben hat passive Bedeutung, von intransitiven Verben - aktive Bedeutung z.B.

der verfilmte Roman, der angekommene Zug

2. Das P2 von intransitiven und transitiven grenzbezogenen Verben bezeichnet die Abgeschlossenheit eines Vorgangs z.B.

der abgefahrene Zug, die gefundene Tasche

Das P2 von transitiven nicht grenzbezogenen Verben bezeichnet einen dauernden Zustand z.B.

die geliebte Mutter

Das P2 von intransitiven nicht grenzbezogenen Verben (schlafen, leben, stehen u.a.) tritt nur als Bestandteil der zusammengesetztes Zeitformen auf z.B.

Er hat geschlafen. Er ist gelaufen

3. Die meisten Partizipien können substantiviert werden. Die substantivierten Partizipien werden mit dem Artikel gebraucht und groß geschrieben z.B.

der Reisende

Solche Partizipien werden stark und schwache dekliniert z.B.

der Gelehrte - ein Gelehrter

 

Im Satz wird das P2 als Attribut oder als Prädikativ gebraucht z.B.

Die durchgelesenen Bücher müssen in Bibliothek abgegeben werden - Attribut

Das Fenster ist geöffnet - Prädikativ

Das P2 in attributiver Funktion kann durch verschiedene Ergänzungen erweitert werden, so bildet sich das erweiterte Attribut. Er befindet sich zwischen dem Artikel und dem Substantiv z.B.

Die mir von meinen Freunden geschenkten Blumen habe ich sofort in die Vase gestellt

Gerundiv und seine funktionale Betrachtung

Vor das attributive P1 kann die Partikel zu gesetzt werden. Dann bekommt das P1 die Bedeutung des passiven Genus und die modale Bedeutung der Möglichkeit oder Notwendigkeit. Diese Fügung nennt man das Gerundiv, es wird nur von transitiven Verben gebildet und nur als vorangestelltes Attribut gebraucht. Entspricht der Fügung sein+zu+Inf. oder Modalverb+Inf.

Der Vorteil der Partizipialfügung besteht in ihrer Knappheit, man spart einen ganzen Satz z.B.

1. Das zu öffnende Fenster - das Fenster, das zu öffnen ist - das Fenster soll geöffnet werden

2. die zu backende Torte - die Torte, die zu backen ist - die Torte soll gebacken werden

3. Ein nicht mehr zu reparierendes Gerät (ein Gerät, das man nicht mehr reparieren kann)

4. Eine Krankheit, die man nicht heilen kann, ist eine nicht zu heilende Krankheit

5. Der Schaden, den man nicht beseitigen kann, ist der nicht beseitigende Schaden

6. Eine Entscheidung, die nicht verantwortet werden kann, ist eine nicht verantwortende Entscheidung.

7. Die zu wählende Richtung

8. Das niederzureißende Haus

9. die schnell zu enowierende Wohnung

10. der abzuschieckende Brief

26. Bildung des Infinitivs I und II. Infinitiv mit „zu"

Bildung des Infinitivs I und II

Der infinitive ist eine Nominalform des Verbs. Der Infinitiv nennt ein Geschehen(eine Handlung oder einen Zustand) ohne bezeichnung der Person, Zahl, Zeit und des Modus. Der Infinitiv dient zur Bildung der zusammengesezten Zeitformen und des Konditionalis. Er wird nicht betont.

Es gibt 2 Infinitive: die Gegenüberstellung I1 - I2 dient zur Darstellung der relativen Zeit und der damit verbundenen Aktionalität. z.B.

Er behauptet, alles gut zu verstehen (Gleichzeitigkeit, Dauer)

Er behauptet, alles gut verstanden zu haben (Vorzeitigkeit, Abschluß der Handlung)

Die meisten Verben und Verbalsubstantive verknüpfen sich mit beiden Infinitiven z.B.

Er glaubte, sich im Wald zu verirren.

Er glaubte, sic him Wald verirrt zu haben

Es gibt eine Gruppe voreinweisender Verben Sie können sich nur mit dem I1 verbinden. Das sind: versprechen, erwarten, sich sähnen, beabsichtigen z.B.

Er versprach mir unbedingt zu helfen

 

Es gibt Verben, die sich vorzugsweise mit dem I2 verbinden. Diese Verben weisen auf einen vergangenen abgeschlossenen Vorgang zurück. z.B.

Dieser Brunnen fiel mir ein, ich erinnerte mich, in dem Hause mei­nes Vaters einen ähnlichen gesehen zu haben.

 

Dasselbe gilt für die Substantive: Erinnerung, Reue, Anklage u.a. zu denen der I2 als Attribut tritt.z.B.

Er klagt mich an, zu spat zu kommen zu sein und nichts gebracht zu haben.

Infinitiv mit zu

1. Wenn der Infinitiv als Teil eines zusammengesetzten Prädikats steht z.B.

Der Kleine beginn lustig zu lachen

Die Mutter schlägt vor, die Wäsche auszuhängen

2. Wenn der Infinitiv als Objekt steht z.B.

Er versprach zu kommen

3. Wenn der Infinitiv als Attribut steht z.B.

Die Gäste haben Wunsch, nach dem Essen in den Garten zu gehen

4. Wenn der Infinitiv als adverbiale Bestimmung der Art und Weise steht z.B.

Statt ein Zimmer im Hotel zu mieten, fuhren wir zu unseren Bekannten

5. Wenn der Infinitiv als Komponente einiger biverbaler idiomatischer Verbindunger erscheint:

haben + zu + I n f i n i t iv

sein + zu + I n f i n i t i v z.B.

Ich habe das Haus um 8 Uhr zu verlassen

Dieser Rock ist jeden Tag gebügelt zu werden

6. Wenn der Infinitiv nach einem Korrelat steht:

Es, darauf, daran

Das Korrelat kann manchmal fehlen. z.B.

Sie hat sich daran gewöhnt, barfuß zu gehen

Infinitiv II = Partizip II des zu konjugierenden Verbs + Infinitiv der Hilfsverben „haben" oder „sein". Die Wahl von „haben" oder „sein" hängt davon ab, mit welchem Hilfsverb das betreffende Verb das Perfekt bildet. z.B.

 sich waschen — sich gewaschen ha­ben, bleiben — geblieben sein, regnen — geregnet haben.

 

 

27. Infinitiv mit „zu" (ohne, um, statt; haben, sein).

1. Wenn der Infinitiv als Teil eines zusammengesetzten Prädikats steht z.B.

Der Kleine beginn lustig zu lachen

Die Mutter schlägt vor, die Wäsche auszuhängen

2. Wenn der Infinitiv als Objekt steht z.B.

Er versprach zu kommen

3. Wenn der Infinitiv als Attribut steht z.B.

Die Gäste haben Wunsch, nach dem Essen in den Garten zu gehen

4. Wenn der Infinitiv als adverbiale Bestimmung der Art und Weise steht z.B.

Statt ein Zimmer im Hotel zu mieten, fuhren wir zu unseren Bekannten

5. Wenn der Infinitiv als Komponente einiger biverbaler idiomatischer Verbindunger erscheint:

haben + zu + I n f i n i t iv

sein + zu + I n f i n i t i v z.B.

Ich habe das Haus um 8 Uhr zu verlassen

Dieser Rock ist jeden Tag gebügelt zu werden

6. Wenn der Infinitiv nach einem Korrelat steht:

Es, darauf, daran

Das Korrelat kann manchmal fehlen. z.B.

Sie hat sich daran gewöhnt, barfuß zu gehen

Infinitivfügungen und ihre funktionale Betrachtung

Infinitivfügungen entstehen, wenn ein Infinitiv durch Ergänzungen erweitert wird. Die Infinitivfügung bildet eine Klammer (einen Rahmen):

um ... zu + Infinitiv, statt (anstatt) ... zu + Infinitiv, ohne ... zu + Infinitiv.

Die Klammer umfaßt alle vom Infinitiv abhängigen Glieder.

Die Infinitivfügung um ...zu + Infinitiv hat meist die Bedeutung des Zieles z.B.

Er blieb stehen, um Atem zu schöpfen.

Anja blieb ein bißchen stehen, um auf mir zu warten

Dieselbe Fügung kann auch eine Folge bezeichnen, dabei steht das Korrelat zu im Hauptteil des Satzes z.B.

Der Saal war zu klein, um alle aufzunehmen.

ohne ... zu + Infinitiv und statt ... zu + Infinitiv

Die Infinitivgruppe mit statt erfüllt die Funktioneiner adverbialbestimmung der Art und Weise, dabei bezeichnet sie einen nicht eingetreteten Vorgang und hat negative Bedeutung z.B.

Er geht spazieren, statt weiter zu arbeiten

Die Infinitivfügung mit ohne hat auch eine negative Bedeutung z.B.

Er ging vort, ohne sich umzusehen

Selten begegnet man der Infinitivfügung wie um ... zu + Infinitiv mit der Bedeutung des Vergleichs z.B.

Sie straffte alle ihre Muskeln, wie um zu springen.

Biverbale idiomatische Verbindungen

Haben + zu + Infinitiv drückt die Notwendigkeit aus und hat active Bedeutung(wie die Verben müssen, sollen) z.B.

Er hat diese Arbeit morgen zu schreiben (= soll)

Sein + zu + Infinitiv drückt die Notwendigkeit und auch die Moglichkeit aus und hat passive Bedeutung z.B.

Diese Aufgabe ist morgen zu erfüllen

28. Das Fehlen der Partikel „zu" vor Infinitiv.

1. Wenn der Infinitiv in Verbindung mit den Modalverben steht z.B.

Ich will (kann, muß, soll...) anrufen.

2. Wenn der Infinitiv in Verbindung mit folgenden Verben steht: bleiben, machen, finden, legen, schicken z.B.

Er blieb dort liegen (sitzen, wohnen),

Dieser Witz macht alle lichen

Ich fand den Wagen bereitstehen

Er legt sich schlafen

Die Mutter schickt die Kinder schlafen.

3. In den biverbalen idiomatischen Fugungen mit den Verben heißen, nennen z.B.

Das nenne ich arbeiten!

Das heißt arbeiten!

4. In den biverbalen idiomatischen Fugungen mit dem Verb haben z.B.

Du hast gut (leicht) reden!

5. Wenn die Verben sehen, hören, fühlen,spüren mit dem Infinitiv eine Fugung bilden, die accusativus cum infinitivo heißt z.B.

Ich höre jemand singen.

Ich sehe die Mutter kommen.

Ich fühle mein Herz klopfen.

Ich fühlte den Augenblick kommen, wann ich eingreifen sollte.


Дата добавления: 2018-04-15; просмотров: 813; Мы поможем в написании вашей работы!

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