WORTSCHATZERWEITERUNG DURCH BEDEUTUNGSWANDEL



WORTBEDEUTUNG

Praktische Aufgaben zum Thema:

I. Recherchieren Sie die ursprüngliche Bedeutung von folgenden Wörtern und Wendungen. Finden sie heraus, welche Rolle bei ihnen die Volksetymologie spielt: albern, Brille, Eltern, fromm, Feind, Freund, Gesicht, Glück, hübsch, Humor, Laune, Muskel, schlecht, Urlaub, Armbrust, Fledermaus,Meerrettich, Rosenmontag, Zwiebel, Guten Rutsch ins neue Jahr.

II. Präsentieren Sie schematisch die Bedeutungsstruktur eines Lexems mit kombinierter Polysemie. Betrachten Sie das folgende Beispiel:

1. Fuchs

 

 


2. Fell von 1.                                                            6. Pferd

3. Pelz aus 2.                                                  7. Schmetterling

    4. listiger Mensch                              8. Verbindungsstudent

         5. rothaariger Mensch               9. veralt. Goldmünze

 

III. Welche Mehrdeutigkeiten und Homonymiefälle liegen den folgenden Aussagen zugrunde?

a) Manche verdienen das Geld, das sie nicht verdienen.

b) Koste die Suppe, ob sie warm genug ist! – Aber was kostet diese Suppe?

c) Es graute schon, als sie aufwachte. Es graute ihr vor den langen Winternächten.

d) Er ließ sich durch den Schein täuschen. Der Schein aber trügt.

e) Sie hat schon viel Geld in den Strumpf gesteckt. Wo hast du aber die ganze Zeit gesteckt?

f) “Ich fahre zu meiner Schwester nach Essen.“ – “Ihre Frau kocht Ihnen nichts mehr?“

g) “Und Ihr Alter, gnädige Frau?“ fragte der Scheidungsanwalt. “Mein Alter? … er ist verreist.“

h) Er schenkte seiner Dame und sich selbst Rotwein ins Glas. Die Dame betrachtete den Strauß, den er ihr geschenkt hat.

i) Wenn man sich in den Zug setzt, soll man sich nicht in den Zug setzen.

j) Wenn das Drama zu gelehrt ist, dann ist das Theater geleert.

IV. Bestimmen Sie die Merkmale, die zum Unterscheiden folgender Homonyme verhelfen:der Band – das Band – die Band;der Schild – das Schild; Schilde – Schilder; Wahl – Wal; Café – Kaffee;Waage – wage; Bänke – Banken;der Laster (LKW) – das Laster; Fiber – Fieber;Gesichter – Gesichte; Aale – Ahle;tot – Tod; Leib – Laib;Miene – Mine; der Erbe – das Erbe; der Gehalt – das Gehalt; Tore – Toren; der See – die See; der Tau – das Tau; die Steuer – das Steuer; Sträuße – Strauße;der Flur – die Flur; Mahl – Mal; Seite – Saite; Weise – Waise; Kiefer – Kiefern.

 

BEDEUTUNGSBEZIEHUNGEN IM

LEXIKALISCH-SEMANTISCHEN SYSTEM

Praktische Aufgaben zum Thema:

I. Finden Sie in folgenden Wortreihen ideographische und stilistische Synonyme:

a) klein, gering, wenig, winzig, minimal;

b) klug, weise, verständig, gescheit, intelligent;

c) Kleid, Gewand, Anzug, Kleidung, Tracht;

d) essen, fressen, speisen, genießen, Nahrung aufnehmen;

e) rennen, stürmen, rasen, sausen, eilen, hasten, pesen, sprinten, laufen;

f) Knabe, Bube, Junge, Bursche, Kind, Junior, Sprössling, Jüngling.

g) weinen, schluchzen, wimmern, winseln, lamentieren, Tränen vergießen.

II. Bestimmen Sie die Dominante in den folgenden Synonymreihen:

a) der Wortwechsel – der Wortstreit – die Polemik – der Streit – die Auseinandersetzung – die Debatte – der Meinungsaustausch – das Wortgefecht;

b)bewirken – hervorrufen – verursachen – zufügen – auslösen – heraufbeschwören – zu etw. führen;

c) gängig – gefragt – begehrt – gesucht – kurant – gangbar;

d) die Schnauze – die Fresse – der Schnabel – der Mund – die Gosche – das Maul;

e) antreffen – auf etw. stoßen – begegnen – treffen;

f) entdecken – bemerken – wahrnehmen – merken – innewerden;

g) erkenntlich – dankbar – zu Dank verpflichtet;

h) Dame – Lady – Weibchen – Eva – Zimtziege – Dragoner – Frau – Schraubendampfer – Evastochter;

i) Kindchen – Balg – Spatz – Wurm – Göre – Kind – Zappelphilipp – Quecksilber – Irrwisch – Pummelchen – Krümel;

j) strohdumm – dämlich – blöde – dumm – idiotisch – saudumm – dusslig – albern – doof – unterbelichtet;

k) Fratz – Mädchen – Landpomeranze – Lolita – Vamp – Heulsuse – Kindfrau.

III. Bilden Sie Antonyme zu folgenden Wörtern mit Hilfe von verschiedenen Wortbildungsmitteln (gleich- und verschiedenwurzlige):

Abnehmen, Abwesenheit, Achtung, Ankunft, anfangen, arbeiten, ausatmen, ausgraben, beladen, bewaffnen, billigen, entstehen, entwickeln, Erfolg, essbar, Fortschritt, Freude, fruchtbar, Geduld, gewinnen, Glück, hassen, Hitze, höflich, interessant, Krankheit, kunstlos, Leben, lustig, machtlos, menschenleer, nüchtern, optimistisch, ruhig, schmerzlos, Schuld, schwer, Stille, trauen, Trockenheit, vergessen, versäumen, verständlich, zahm, zumachen, zuknüpfen.

 

WORTSCHATZERWEITERUNG DURCH BEDEUTUNGSWANDEL

Praktische Aufgaben zum Thema:

I. Nennen Sie die durch Euphemismen umschriebenen Wörter in den folgenden Reihen:

1. Der Allwissende, der Allmächtige, Er, Herr, Allvater, der Ewige, Herr der Heerscharen, Vater im Himmel, Schöpfer, Herrscher des Alls;

2. Historie, Chronik, Anekdote, Unwahrheit;

3. Trennung, Hinscheiden, Auflösung, Lebensende, Heimgang, Hintritt;

4. gehobener Stimmung sein, grottenvoll sein, blau sein, mehr als genug haben, den Kanal voll haben, zu tief ins Glas geschaut haben, veilchenblau sein;

5. der heilige Ort, der gute Ort, Gottes Acker;

6. Freudenmädchen, die Verlorene, Straßenmädchen, Liebesdienerin, Callgirl;

7. einschlafen, heimgehen, den Geist aufgeben, die Augen für immer schließen, zur Grube fahren, seinen letzten Weg antreten;

8. nicht bei Sinnen, geistesgestört, er hat nicht alle in Ordnung, nicht alle Tassen im Schrank haben, einen Vogel haben, einen Tick haben;

9. klemmen, klauen, lange Finger haben, Mein und Dein verwechseln;

10. gewisser Ort, Appartement, Bedürfnisanstalt, Klo, Örtchen;

11. guter Hoffnung sein, in anderen Umständen sein, gesegneten Leibes sein.

II. Beachten Sie die Funktion der Zoonyme in übertragener Bedeutung anhand folgender Texte:

Der Mensch — ein Tier

Der Mensch ist allerdings ein Säugetier, denn nicht selten muß er sich etwas aus den Fingern saugen. ... Der Mensch ist aber auch ein Fisch; allerdings gelingt es ihm nicht immer, kaltes Blut zu bewahren. Er hat oft Schuppen, die ihm leider manchmal zu spät von den Augen fallen.

Weiterhin ist der Mensch ein Vogel. Mitunter wachsen ihm Flügel, die ihm nicht selten gestutzt werden; dann läßt er die Flügel hängen. Doch kommt es auch vor, daß er sich mit fremden Federn schmückt. Manch einer kann einfach nicht den Schnabel halten und beschmutzt sogar das eigene Nest.

Der Mensch ist ferner auch ein Raubtier, das den Rachen aufreißt und die Krallen zeigt.

Schließlich ist der Mensch nicht minder ein Wurm; manch einer kriecht ändern in den Hintern (pardon!) und kommt dadurch vorwärts.

Der Mensch ist auch ein Insekt: fleißig wie eine Biene und emsig wie eine Ameise.

Der Mensch ist gleichfalls ein Reptil, besonders wenn er Krokodilstränen weint und mit gespaltener Zunge spricht. Da könnte man doch wirklich aus der Haut fahren!                 

(Frei nach J. N. Nestroy)

 


Дата добавления: 2018-04-04; просмотров: 650; Мы поможем в написании вашей работы!

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